Oberhausen. Für die Sanierung kommunaler Einrichtungen stellt der Bund insgesamt 140 Millionen Euro zur Verfügung. Oberhausen hat fünf Förderprojekte angemeldet.

Der Bund stellt im kommenden Jahr insgesamt 140 Millionen Euro zusätzlich für die Sanierung kommunaler Einrichtungen zur Verfügung. Die Stadt Oberhausen möchte davon profitieren und hat fünf Projekte für dieses Förderprogramm angemeldet. Insgesamt fast sechs Millionen Euro könnten so in die Stadt fließen.

Neben der Sanierung von zwei Turnhallen sowie der Kindertages- und Jugendeinrichtung Stemmersberg soll die neue Tribüne fürs Stadion Niederrhein zum Teil aus Bundesmitteln bezahlt werden. Das langjährige „Sorgenkind“, das Freibad im Revierpark Vonderort, soll durch den Geldfluss aus Berlin ebenfalls eine Frischzellenkur erhalten. Ob Oberhausen jedoch die Mittel erhält, entscheidet sich nach Auskunft der Verwaltung im kommenden Januar, spätestens im Februar 2016.

Konkurrenz von 140 Projekten

Als „grundsätzlich positiv“ sieht die Stadt dabei die Chancen zur Förderung der angemeldeten Projekte an, wie Sprecher Uwe Spee mitteilt. Jedoch buhlt nicht nur Oberhausen um die Bundesmittel. „Laut einer telefonischen Auskunft des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr liegen allein aus Nordrhein-Westfalen rund 140 Projektanmeldungen vor“, erläutert Spee. „Insofern sollte die Erwartungshaltung der Stadt Oberhausen in diesem Fall nicht euphorisch, sondern zurückhaltend sein.“

Auswahl soll bald erfolgen

Das neue einmalige Bundesprogramm ist Teil des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung, welches mit dem ersten Nachtragshaushalt 2015 verabschiedet wurde. Auswahl und Vergabe der Fördermittel sollen Anfang 2016 erfolgen.

Die Projekte werden von 2016 bis 2018 umgesetzt. Weitere Infos online bbsr.bund.de.

Die mit Abstand höchsten Fördersummen sollen in zwei Projekte fließen – die neue Tribüne fürs Stadion Niederrhein und das Freibad im Revierpark Vonderort. Während im Stadion auch ohne Bundesmittel gebaut wird – den Beschluss dazu hat der Stadtrat längst gefasst – ist eine mögliche Sanierung des Freibads auf die Fördermittel angewiesen. Dort geht es um 2,2 Millionen Euro.

Turnhallen sollen saniert werden

Verzwickter wird die Angelegenheit dadurch, dass die Mitgesellschafter des Revierparks, die Stadt Bottrop und der Regionalverband Ruhr (RVR), bestimmte Bedingungen an eine Zustimmung knüpfen. So sollen im Erfolgsfall die Projektkosten, also der zehnprozentige Eigenanteil (mindestens 250.000 Euro), allein von der Stadt Oberhausen getragen werden. Darüber hinaus zeichne sich ab, dass Oberhausen künftige Betriebskostendefizite aus dem Freibadbetrieb, immerhin 75.000 Euro jährlich, auszugleichen hätte, heißt es von der Verwaltung.

Wichtig sind der Stadt ebenfalls die Sanierung der Turnhalle Buchenweg und die Sanierung der Turnhalle Friesenhügel. Da in den betreffenden Stadtteilen Flüchtlingsunterkünfte bestehen, komme diesen Turnhallen eine besondere Bedeutung bei der sozialen Integration zu. Zudem würden die baulichen Investitionen einen Beitrag zum Klimaschutz liefern, so Stadtsprecher Spee.