Oberhausen. Das auch von Fachleuten viel gelobte Oberhausener Spitzenrestaurant „Hackbarth’s“ im Gewerbegebiet an der Neuen Mitte baut um – und das ist ganz schön teuer.
Neuer Anstrich, weinrote Hussen für die Stühle, passende Vorhänge, schwenkbare Leuchten an Wänden, eine komplett veränderte Theke – pünktlich zu seinem 25-jährigen Bestehen wird das Restaurant Hackbarth’s ab dem 13. Januar seine Gäste in einem neuen Outfit begrüßen. Gut 130.000 Euro investieren Uschi Geisinger-Hackbarth und Jörg Hackbarth in die Veränderung. Einiges davon ist bereits umgesetzt.
„Zwar ist das alles hier noch sehr gut in Schuss“, sagt der erfahrene Gastronom, „doch nach so langer Zeit man will auch mal was anderes sehen, was Neues.“ Da ist zum Beispiel die Theke. „Die metallene Fußreling weg. Die ist überhaupt nicht nötig, an der Theke stehen nur ganz selten mal Gäste.“
Das haben er und seine Frau schon wenige Wochen nach der Eröffnung festgestellt. Der vordere Teil des Lokals war als Bistro gedacht, Nebenzimmer und Gesellschaftsraum als Restaurant. Doch es sprach sich schnell herum, dass die Küche vom Hackbarth’s vorzüglich ist. Nobel, aber nicht abgehoben.
Die Reling kommt also weg, wird durch eine LED-Beleuchtung ersetzt. Weg auch mit den Thekenoberschränken, weg mit der Verkleidung. Der Garderobenschrank wird ersetzt, die Kirschholztische neu versiegelt, gemütliche Bankett-Sitzbänke mit Kissen werden an Wänden platziert. „Es soll ein bisschen kuschelig werden.“ Das Musiksystem ist in die Jahre gekommen und wird auch ersetzt. „Musik, die leise im Hintergrund läuft, ist wichtig“, weiß der Chef.
Keine miese Stimmung
In einem Teil des Thekenraums ist das neue Konzept schon realisiert. Der Gesellschaftsraum wurde bereits verlängert, Jörg Hackbarth hat dafür sein Büro in einen anderen Raum verlegt. Die Tapeten zieren Buchrücken-Motive. Gemütliche Sofas stehen am Kamin. „Unsere Bibliothek“, nennt Hackbarth das Zimmer.
In der Vorweihnachtszeit ist dort oft eine lange Tafel gedeckt, Unternehmen laden hier Mitarbeiter ein. Die großen Weihnachtsfeiern mit 40, 50 oder mehr Gästen sind allerdings seltener geworden. Kleinere Feiern laufen weiterhin gut. „Viele buchen statt eines Weihnachtsessens ein Neujahrsessen.“
Kochkurse und Seminare bietet Hackbarth’s weiterhin an. 7000 Personen bekommen regelmäßig einen Newsletter gemailt. „Viele unserer Gäste kommen vom Niederrhein.“ Auch Düsseldorfer lassen es sich im Hackbarth’s schmecken. Die Mundpropaganda funktioniert. Ein weiteres Standbein ist das Catering, das vom Fingerfood über das kalt-warme Büffet bis hin zum Gala-Menü reicht.
15 Angestellte in Küche und Service, darunter sind sieben Auszubildende, kümmern sich um die Gäste. Dass es in der Gastronomie schwer ist, gutes Fachpersonal zu bekommen und zu halten, ist eine Binse. Der Ruf der Branche ist nicht der beste, das weiß Jörg Hackbarth. „Es stimmt aber auch nicht, dass in Restaurant-Küchen permanent rumgeschrien und angeschnauzt wird.“ Eine miese Stimmung im Haus würde am Ende wohl auch der Gast bemerken.