Oberhausen. . Bläser des Polizeiorchesters glänzen beim Weihnachtskonzert des ausdrucksvollen Männerquartetts Sterkrade-Heide in der Propsteikirche St. Clemens.

Schon traditionsgemäß gab das Männerquartett Sterkrade-Heide unter der bewährten Leitung von Stefan Lex sein Weihnachtskonzert gleich in doppelter Ausführung: Der Andrang ließ sich auch in der großen Propsteikirche St. Clemens nicht anders bewältigen.

Einen besonderen Akzent bekam das diesjährige Konzert durch die Mitwirkung des Harmonie-Ensembles des Polizeiorchesters NRW unter der Leitung von Scott Lawton, das der Veranstaltung den offenbar zu Weihnachten gehörenden feierlich strahlenden Bläserklang verlieh – schließlich verkünden auf vielen Darstellungen die Engel Gottes Lob vorwiegend mit geblähten Backen. Neben der Begleitung des Chores bot das Bläserensemble auch Eigenes, meist auf bekannten Weihnachtsmelodien Beruhendes.

Überraschendes Pianissimo

Deutlich über Potpourrihaftes hinaus wies Veit Jürgen Zimmermann an der Orgel, der in Improvisationen über Weihnachtslieder das bekannte Material einfallsreich, zum Teil auch humorvoll, in farbigen Registrierungen geschickt verarbeitete. Vorher hatte er in einem Präludium von Mendelssohn-Bartholdy auf das Orgelschaffen dieses Romantikers aufmerksam gemacht, dessen Umfang und Bedeutung gar nicht so allgemein bekannt ist.

Der Männerchor, außer vom Bläserensemble auch von Sigrid Althoff am Klavier begleitet, entwickelte seine gewohnten Qualitäten, vor allem eine plastische Phrasierung, welche die Musik ausdrucksvoll atmen und reden lässt, statt alles in einem gefühligen Schwall zu verwischen, was gerade bei populärer Weihnachtsmusik häufiger vorkommt. Charakteristisch auch ein gerade angesichts der Größe des Chores immer wieder überraschendes Pianissimo, wie es etwa in Bungarts „Lasst uns lauschen“ besonders gelungen war.

„Ave Maria“ – aber von Robert Stolz

Ansonsten reichte das Repertoire der Heide-Sänger von einer Adaption der heimlichen englischen Nationalhymne aus Edward Elgars „Pomp and Circumstances“ über „Feliz Navidad“ bis zu swingenden Spirituals, von denen das als Zugabe gesungene „Rock my Soul“ den fulminanten Abschluss bildete.

Für einen weiteren Höhepunkt hatte schon vorher Dirigent und Solist Stefan Lex gesorgt: Abweichend vom Programm präsentierte er mit strahlendem Tenor ein „Ave Maria“, sehr eingängig und wirkungsvoll – eben vom Operettenkomponisten Robert Stolz.