Oberhausen. Stefan Lex feiert mit den Heidesängern aus Sterkrade 25-jährige Harmonie. Solo und mit Familie gibt der Tenor große Auftritte in Frack und Zylinder.

Der große Männer-Chor des Quartetts Sterkrade Heide 1927 hat seinen Chorleiter zwar nicht exklusiv für sich – aber dafür schon seit langer Zeit: „Das Quartett hat Musikdirektor Stefan Lex seit 1990 viel zu verdanken,“ betont Alfred Lindemann, Beisitzer im Vorstand des Traditionsvereins mit dem Lyra-Emblem: „Jedes Jahr ein ausverkauftes Konzert in der Luise-Albertz-Halle und jedes Jahr ein sakrales Konzert zur Weihnachtszeit.“

Mit einem Gala-Konzert am Sonntag, 11. Oktober, um 17 Uhr im Congress-Zentrum will der Chor seinen Dirigenten für die 25-jährige Verbundenheit ehren. Stefan Lex hat dafür mit den Heidesängern wieder ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt.

Mit Seidenschal und Zylinder

Inzwischen widmet der in Hattingen aufgewachsene Sänger, Dirigent und vielseitige Entertainer rund zwei Drittel seiner Zeit seinen Auftritten als Konzert-Sänger, rund ein Drittel den insgesamt fünf Chören, die er leitet. „Das ist schon intensiv“, sagt Stefan Lex zu Hause in Hohensyburg – und es geht nicht mehr ohne Management.

Für die Gala-Auftritte, gerne mit Seidenschal und Zylinder, sorgt die Agentur von Wolfgang Kaminski – ein klingender Name im Musik- Business. Karel Gott zählt ebenso zu dessen breit gefächertem Künstler- Portfolio wie DJ Ötzi und früher die German Tenors. „Jetzt vertreten wir bei Kaminski die Klassik“, sagt Stefan Lex.

Oper und Operette waren dem Sohn eines Obersteigers „nicht in die Wiege gelegt“ – das Singen schon. „Alle standen dem Männergesang nahe“, wie er bei Eintracht Oberstüter im Hattinger Hügelland gepflegt wurde. In den 1970ern hatten im Verein gleich vier Familien-Angehörige mitgesungen. „Das sind meine Wurzeln.“ Die Hingabe zur Klassik habe dann „das Leben ergeben“.

Zweit-Jubiläum für Tausendsassa

Stefan Lex konnte für einige Semester an der Folkwang-Hochschule studieren – entschied sich aber erst nach einem Jahrzehnt im öffentlichen Dienst für die Laufbahn als freischaffender Musiker. „Ich hoffe, dass ich die Operette noch lange pflegen kann.“

Inzwischen singen auch die drei Töchter von Sigrid Althoff und Stefan Lex mit: als „Lex Familie“. Seiner Ältesten und seiner Jüngsten scheint es durchaus ernst zu sein mit der Musik: Die 19-jährige Laura will Musik studieren, die elfjährige Alexandra sammelt erste Preise in gleich drei Fächern: an Cello, Klavier und als Sängerin. Ja, er würde seinen Kindern zuraten, wie ihre Eltern „das Hobby zum Beruf zu machen“. Obwohl auch der Beruf als Sänger oder Musiker seine Härten hat, „wie jeder andere auch“, so Stefan Lex: „Seine Berufung zu erkennen und sie zu leben“ – davon will er nicht abraten.

Der umtriebige Tenor zelebriert später im Oktober – nach der Gala mit seinen Heidesängern – „Operettenträume“ in der Berliner Philharmonie und in Dortmund das zehnjährige Bestehen seines „Der Chor!“ genannten Vokalensembles. Noch ein Jubiläum also für den Tausendsassa.