Oberhausen. . Senioren fehlen in der Innenstadt Bänke, um sich hinsetzen und ausruhen zu können. Stadt will zunächst ein Konzept für die Marktstraße in Auftrag geben. 2016 mit Bürgerbeteiligung

Hans-Werner Wein und seine Frau hätten sich das sicherlich einfacher vorgestellt: Sie haben sich dafür eingesetzt, dass an der Marktstraße Bänke aufgestellt werden. Denn Sitzgelegenheiten fehlten dort vor allem Senioren. Der Stadt ist der Wunsch zwar bekannt, bevor er aber umgesetzt wird, soll zunächst ein Konzept für den Kern der alten Mitte erarbeitet werden.

Noch während des Wahlkampfes um das Amt des Oberbürgermeisters habe seine Frau mit dem SPD-Kandidaten und Stadtkämmerer Apostolos Tsalastras über die fehlenden Bänke gesprochen, schreibt Hans-Werner Wein in einer Mail an die Redaktion. Tsalastras habe sich kümmern wollen. Zähle die Zusage auch jetzt noch, fragt der Oberhausener, obwohl Tsalastras nicht OB geworden ist?

Kämmerer steht zu seiner Aussage

Der Kämmerer und Beigeordnete erinnert sich offenbar an das Gespräch. Er erklärt, Geld sei für die Bänke durchaus da. Die Entscheidung übers Aufstellen aber liege nicht in seiner Hand.

Zuständig ist vielmehr das Dezernat der Beigeordneten Sabine Lauxen, zu deren Feldern auch die Stadtentwicklung gehört. Im kommende Jahr soll es auch um die Entwicklung der alten Mitte gehen: 20 Jahre nach dem Umbau der Marktstraße sollen Fachleute die Innenstadt genauer unter die Lupe nehmen: Wo wird mehr Grün nötig sein, wie sollte die Marktstraße gestaltet sein, wie werden welche Plätze genutzt? Finanziert wird das 2016 in Auftrag zu gebende Konzept aus dem Landesprogramm „Soziale Stadt“.

Bürger sollen daran beteiligt werden, sagt Dezernentin Lauxen. „Dabei kann es auch um Sitzmöbel gehen, die fehlen.“ Alle Anregungen würden aufgenommen und geprüft. „Es würde aber keinen Sinn machen, jetzt Bänke an der Marktstraße aufzustellen“, vielmehr möge das Konzept mit der Bürgerbeteiligung abgewartet werden.

Keine schnelle Lösung für Altmarkt

Hoffnung gibt es zumindest langfristig auch an anderer Stelle für vermisste Sitzbänke: am Altmarkt.

Dort hatte die Stadt vor rund zwei Jahren Bänke abmontiert. Der Zahn der Zeit hatte einerseits arg an ihnen genagt. Anderseits waren die Bänke oft von Menschen genutzt worden, die dort Alkohol konsumierten. Es gab Streitigkeiten, dann und wann musste die Polizei einschreiten. Das habe den Anliegern des Altmarkts missfallen, sagte dazu Ordnungsdezernent Frank Motschull. Es habe einen Arbeitskreis mit Händlern, Vertretern der ansässigen katholischen Kirche, der Polizei und der Stadt gegeben. „Er hat sich mit der Frage beschäftigte, wie man die schwierige Lage in den Griff bekommt“, sagte Motschull.

Nach dem Wegfall der Bänke habe sich die Situation nun positiv entwickelt: „Wir überlegen, sie wieder aufzustellen, allerdings erst, wenn die Rahmenbedingungen verändert worden sind. Also wenn der Altmarkt durch den Abriss der Markthalle und den Neubau eine andere Qualität bekommt.“