Oberhausen. Die Auftragslage des Oberhausener Werkes von MAN Diesel & Turbo bleibt kritisch: Anfang 2016 wird wohl für einige Beschäftigte Kurzarbeit angeordnet.
Das Oberhausener Turbomaschinen-Werk von MAN Diesel&Turbo macht zwar immer noch Gewinn, doch die Auftragslage ist nach eigenen Angaben der Volkswagen-Tochter weiter anhaltend schlecht. Aktuell halten sich Unternehmensberater im Werk auf, um Kosten und Abläufe zu analysieren.
Tage vor der heutigen Betriebsversammlung im Sterkrader Werk schwirren deshalb sorgenvolle Gerüchte durch die 2000-köpfige Belegschaft vor Ort: Müssen noch mehr Arbeitsplätze abgebaut werden als die im August 2014 angekündigten 126 Stellen?
Personalvorstand Wilfried von Rath beruhigt: „Wir planen keine betriebsbedingten Kündigungen.“ Betriebsratsvorsitzender Helmut Brodrick sagt: „Mir ist von einem weiteren Stellenabbau nichts bekannt. Das Unternehmen erzielt Gewinn, wir werden auch in diesem Jahr eine Gewinnbeteiligung erhalten.“ Bisher seien etwa 100 Stellen von den angepeilten 126 abgebaut.
Eine „überschaubare Zahl“ von Kurzarbeitern
Turbo-Sprecher Felix Brecht geht allerdings davon aus: „An Kurzarbeit in Oberhausen kommen wir im nächsten Jahr nicht mehr vorbei. Der genaue Zeitpunkt und die Zahl der Betroffenen ist aber noch unklar.“ Es werde sich aber um eine „überschaubare Zahl“ von Kurzarbeitern handeln.
Schon seit längerem hat MAN Diesel&Turbo hier die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um Beschäftigte in Kurzarbeit zu schicken. Trotzdem sollen Azubis auch 2016 unbefristet übernommen werden.
Hintergrund: Der niedrige Ölpreis und die schlappe Konjunktur für Chemie-/Kunststoffprodukte ließ die Nachfrage nach Turbomaschinen einbrechen.