Das freut nicht nur die Oberhausener Werksleitung, sondern auch die 2000 Beschäftigten des Sterkrader Werkes von MAN Diesel & Turbo: Die Oberhausener Fachleute haben nicht nur den weltweit größten Schraubenkompressor für den sogenannten „Dry Lime Akzo Nobel-Prozess“ entwickelt, sondern sie verkauften ihn auch noch erfolgreich an den führenden Waschmittelhersteller Indiens, die Nirma Ltd.

Nirma beliefert mit ihren für Hygiene sorgenden Produkten immerhin 300 Millionen Konsumenten auf dem indischen Subkontinent – und ist offensichtlich von den Oberhausener Kompressoren überzeugt. Seit 1998 werkeln bereits diese Kompressoren, wenn auch der etwas kleinere (Typ Skuel 643), um die Basis für indische Reinigungsmittel herzustellen. „Mit wachsender Bevölkerung wächst auch der Bedarf an industriellen Grundstoffen, und damit nicht zuletzt auch die Anlagengrößen für deren Herstellung“, betont Wolf-Dieter Schmidt, Leiter des Segments Schraubenkompressoren beim Oberhausener Werk von MAN Diesel & Turbo. „Der aktuelle Auftrag, bei dem der weltweit größte Schraubenkompressor (Skuel 816) erstmals für den Dry Lime Akzo Nobel-Prozess zum Einsatz kommt, ist der beste Beweis dafür.“

Mit diesem Prozess wird Soda, der Grundstoff der Wasch- und Reinigungsmittel, hergestellt. Indien ist für das Sterkrader Werk ein bedeutender Absatzmarkt: Als führender Hersteller von Schraubenkompressoren hat MAN Diesel & Turbo in den letzten 30 Jahren von neu installierten 19 Kompressoren zur Produktion von Soda immerhin 17 geliefert.

Leider machen die Schraubenkompressoren insgesamt keinen so großen Umsatz für das Sterkrader Werk, als dass diese Produktgruppe alleine die seit Anfang 2014 anhaltende Auftragsschwäche kompensieren könnte. Das Management in Sterkrade hält deshalb daran fest, dass es im Werk Kurzarbeit geben könne. „Kurzarbeit bleibt eine Option, auch wenn diese bis Ende des Jahres nicht ausgeübt wird“, sagte ein Unternehmenssprecher.