Oberhausen. Das Unternehmen Kodi ist auf Expansionskurs und braucht eine größere Fläche. Duisburg buhlt um den Discounter, Oberhausen will ihn halten.
Der Haushaltswaren-Discounter Kodi ist auf Expansionskurs. Das Unternehmen will jährlich rund 30 neue Filialen zu den bislang 250 eröffnen. Dazu braucht das Unternehmen Platz. Platz, den es am derzeitigen Standort an der Straße Zum Eisenhammer nicht gibt. Zwar möchte Kodi gern in Oberhausen bleiben, schaut sich aber auch im Umkreis nach geeigneten Flächen um. So versuchen die Duisburger das Unternehmen mit einer zwar großen, aber noch nicht entwickelten Fläche zu locken. Sollte Kodi tatsächlich mit Verwaltung, Zentrallager und Online-Shop in eine andere Stadt umziehen, wäre es ein herber Schlag für Oberhausen – auch für die Gewerbesteuereinnahmen.
Mit Oberbürgermeister Daniel Schranz und mit der Wirtschaftsförderung Oberhausen ist Kodi-Geschäftsführer Reinhold Kuch im Gespräch, die WFO prüfe derzeit, ob sie Kodi Flächen zur Verfügung stellen kann. Um welche Flächen es sich genau handelt, sagt die WFO nicht, mit dem Inhaber sei Stillschweigen vereinbart, heißt es auf Nachfrage der Redaktion. Doch es braucht nicht viel Fantasie, viele große Flächen sind in Oberhausen nicht mehr vorhanden – abgesehen vom Stahlwerksgelände und dem Gewerbegebiet Am Waldteich im Norden der Stadt.
Wirtschaftsförderung prüft Flächen
Kodi – das Unternehmen will auf lange Sicht sein Netz auf 1000 Filialen ausweiten – ist auf der Suche nach einem Grundstück von rund 100.000 Quadratmetern Größe – das entspricht in etwa 14 Fußballfeldern. Auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände wäre Platz, der Preis aber sei zu hoch, sagte Kodi-Geschäftsführer Reinhold Kuch dieser Zeitung. Er sucht einen Quadratmeterpreis von unter hundert Euro, eher für 60 bis 67 Euro. Das entspräche mit dem Kauf des Grundstücks allein einer Investitionssumme von rund sechs Millionen Euro.
Am Montag waren Politiker und Amtsleute aus dem Bezirk Rheinhausen zu Gast in der Oberhausener Firmenzentrale. Sie bieten Kodi eine Fläche zwischen Rheinhausen und Homberg an, die im Zukunftskonzept „Duisburg 2027“ als Gewerbefläche ausgewiesen ist. Reinhold Kuch ist nicht abgeneigt. „Unsere 150 Mitarbeiter in Oberhausen kommen allesamt aus der direkten Umgebung, wir möchten dem tollen Team keine weiten Anfahrtswege zumuten, wollen daher mit Lager und Verwaltung zwingend in Oberhausen oder in der Nachbarschaft bleiben“, sagt Kuch. Am derzeitigen Standort befinden sich die Verwaltung, Lager und Online-Shop. Diese Bereiche sollen auch zukünftig an einem Standort bleiben. Ein weiteres Nebenlager befindet sich in Mülheim.
Bekenntnis zu Oberhausen
Oberhausen ist für Kodi die erste Option, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Mit dieser Stadt sei Kodi eng verwurzelt, sagt Kuch und verweist auf das Engagement zum Beispiel bei den Fußballern von RWO oder den Basketballerinnen der NBO. Auch Oberbürgermeister Daniel Schranz will „alles tun, um das Unternehmen in Oberhausen zu halten“.
„Unser Plan ist es, die Standortfrage im kommenden Jahr zu klären, Bau und Bezug sind dann für das Jahr 2018 geplant“, so Kuch.