Oberhausen. . Die Ergebnisse der diesjährigen Schuleingangsuntersuchung liegen vor. Der Anteil der Untergewichtigen ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.

Mehr als jedes zehnte Kind in Oberhausen ist übergewichtig oder gilt bereits als adipös. Dies sind Ergebnisse der diesjährigen Schuleingangsuntersuchungen. Insgesamt 1607 Kinder wurden dabei von den Mitarbeitern des städtischen Gesundheitsamtes in Augenschein genommen. „Positiv ist, dass sich die Entwicklung im Bereich der Unterernährung nicht bestätigt hat“, erklärt Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen. Im vergangenen Jahr galten knapp 15 Prozent der Kinder als zu dünn – in diesem Jahr waren es nur noch 11,9 Prozent. Sorgen bereitet Lauxen, dass viele Kinder Probleme mit Übergewicht haben. „Vor allem die Eltern sind gefragt, mit einem guten Beispiel voran zu gehen.“

Zusammenhang Fernsehkonsum und Übergewicht

1607 Kinder wurden vor dem Eintritt in die Schule untersucht. 1233 Kinder (76,7 Prozent) hatten demnach ein Normalgewicht, 191 (11,9) waren untergewichtig, 94 (5,8) übergewichtig und 89 (5,5) adipös.

Bei insgesamt 84 Kindern gaben die Eltern in einer zusätzlichen Befragung, an der 1320 Eltern teilnahmen, an, dass ihr Nachwuchs täglich mehr als zwei Stunden vor dem Fernseher sitzt.

Der Anteil der Kinder mit Übergewicht oder Adipositas ist dabei besonders auffällig. Zusammen 23,8 Prozent der Kinder, die mehr als zwei Stunden fernsehen, sind zu dick – ein mehr als deutlicher Anteil.

Von den 1607 untersuchten Kindern gelten 5,8 Prozent als übergewichtig, 5,5 Prozent gar als adipös, also als krankhaft übergewichtig. „Dieser weiterhin sehr hohe Stand ist bedenklich.“ Neben der eigentlichen Untersuchung wurden die Eltern auch nach dem Freizeitverhalten ihrer Kinder befragt, etwa in Bezug auf den Fernsehkonsum. „Es gibt dabei einen direkten Zusammenhang. Kinder, die lange vor dem Fernseher, dem Computer oder einer Spielekonsole sitzen, sind eher übergewichtig“, so die Gesundheitsdezernentin. Jedem dritten Kind, das täglich mehr als zwei Stunden fernsieht, wird empfohlen, Sport zu betreiben.

„Lieber Tee statt Cola“

Ein weiteres Thema sei gesunde Ernährung. „In den Grundschulen klappt das bereits ziemlich gut“, berichtet Lauxen mit Blick auf das Schulobstprogramm. Aber vor allem zu Hause seien die Eltern gefragt. „Die Zeit muss man sich nehmen zu kochen und nicht nur etwas in die Mikrowelle zu schieben.“

Nicole Teschner, stellvertretende Obfrau der Kinder- und Jugendärzte in Oberhausen, hat in ihrer Praxis fast täglich mit übergewichtigen Kindern zu tun. Schon in jungen Jahren könnte Übergewicht zu Problemen führen, etwa Gelenkschmerzen oder Bluthochdruck. „Auch psychische Belastungen gibt es, etwa durch Mobbing“, sagt Teschner.

Sie betont die Verantwortung der Eltern. „Das ist ein wesentlicher Teil, die Sensibilisierung und das Gespräch mit den Eltern.“ Dabei gehe es oft um Ernährungsberatung. „Lieber den Kindern Wasser und Tee, statt Cola oder Säfte zu trinken geben.“