Oberhausen. Stadt saniert zahlreiche Kanäle. In Lirich gehen laufende Arbeiten weiter. Neue Anschlüsse wegen Betuwe, neue Rohre in Tackenberg und im Schladviertel
Oberhausen investiert 2016 wieder rund zehn Millionen Euro in städtische Abwasserkanäle und Pumpwerke. Viele laufende Bauvorhaben aus diesem Jahr werden fortgeführt, Kanäle im Stadtgebiet saniert oder komplett neu gebaut. Mit diesen Arbeiten beauftragt die Stadt ihre Wirtschaftsbetriebe (WBO). Seit der Gründung 1995 kümmert sich die WBO um Straßen und Kanäle – im Rathaus hat der Ingenieur Bernhard Klockhaus diese Baustelle im Blick.
Laufende Baustellen
Allein 7,6 Millionen Euro aus dem diesjährigen Kanalbau-Budget gehen für laufende Baustellen drauf. Für den Kanalbau an der Bonmann-/Katharinenstraße etwa sind weitere 2,2 Millionen Euro vorgesehen. Seit Anfang 2015 arbeitet die WBO an dem Fünf-Millionen-Projekt. Zwischen dem Pumpwerk der Emschergenossenschaft und der Katharinenstraße werden Kanalrohre in drei Trassen mit einer Gesamtlänge von 360 Metern verlegt.
3,2 Millionen Euro sind für den Bau des Düker Nordbeek eingerechnet.Ein Düker ist ein Vorflutsammler, durch den Wasser etwa eine Straße unterqueren kann ohne dass Pumpen eingesetzt werden müssen. Nötig ist der Neubau wegen der Betuwe-Güterbahnstrecke, die die Bahn AG plant – der alte Vorflutsammler liegt im Weg. Eigentlich hätten die Arbeiten bereits 2014 beginnen sollen.
Rund eine Million Euro ist für die Kanäle im Neubaugebiet an der Neukölner Straße kalkuliert.
Neubauten
Für den Düker Nordbee baut die Emschergenossenschaft einen Schacht. Die Stadt kümmert sich um fehlende Anbindungen an den vorhandenen Kanäle. Der Bau soll im zweiten Quartal 2016 (500.000 Euro) beginnen und geht bis ins Jahr 2017. Aus dem gleichen Grund wird nahe MAN Diesel & Turbo ein bestehender Kanal verlängert. 2016 laufen die rund einjährigen Arbeiten an; sie sind bis 2017 mit rund 700.000 Euro einkalkuliert.
Alte Kanäle neu gemacht
Für rund 1,2 Millionen Euro lässt die Stadt 2016 einige in die Jahre gekommenen Kanäle erneuern.
Die Kosten für die Kanalsanierung an der Richard-Dehmel-Straße zwischen Tackenbergstraße und Zum Dörnbusch belaufen sich auf rund 855.000 Euro. Der erste Teilabschnitt ist bereits saniert worden. „Die Tackenbergstraße soll an dieser Stelle anschließend saniert werden“, sagt Klockhaus. „Die Fahrbahn wird hergerichtet, neue Gehwege werden geschaffen.“ Auch an der Matzenbergstraße in Königshardt erneuert die WBO Rohre.
Bis ins Jahr 2017 ziehen sich Sanierungsarbeiten beispielsweise an der Straße Zur Koppenburgs Mühle, an der Borkstraße (Bast-/Birkenstraße) und auf dem nächsten Abschnitt an der Emmericher Straße (diesmal Brusbach-/Habichtstraße). 2016 gehen zudem die Arbeiten an der Straßenburger Straße weiter: Bis 2013 war der erste Teil der Straße hergerichtet, der Kanal saniert worden. Nun geht es zwischen Loh- und Danziger Straße weiter. Bis 2017 müssen sich Anwohner des Schladviertels auf diese Baustelle einrichten.
Ähnlich lange wird die Kanalsanierung an der Markgrafenstraße dauern. An der Ecke zur Biefangstraße entsteht ein neuer Kreisverkehr. Vorab wird der Kanal saniert, Vorarbeiten beginnen 2016.
Und sonst?
Diverse kleinere Vorhaben sind für 2016 festgezurrt, unter anderem soll ein neues Pumpwerk am Kaisergarten gebaut werden.
Übrigens jedes Jahr fest eingerechnet im Kanalbaubudget ist der Betrag von rund 100.000 Euro. Mit diesem Geld werden Schäden an privaten Grundstücksleitungen bereinigt, die durch Wurzeln städtischer Bäume entstanden sind. „Das Budget wird jedes Jahr ausgeschöpft“, sagt Klockhaus. Bis zu 70 Schadensfälle werden reguliert.