Buschhausen. . Der Bereich der Kleinen Emscher in Buschhausen wirke ungepflegt und verwahrlost, sagt ein Anwohner. Ökologen überlassen gebiet sich selbst.

Buntes Herbstlaub fällt auf die Hänge der Kleinen Emscher in Buschhausen. Pflanzen ragen ins Wasser, beginnen dort zu vermodern. Abgestorbenes Schilf neigt sich gen Wasseroberfläche, Äste und Pflanzenreste bringen das eigentlich fließende Gewässer an einigen Stellen zum Stocken. „Das wurde uns hier mal als tolles Freizeitangebot angepriesen“, sagt Anwohner Klaus Bielecki. Aber „toll“, findet der 67-Jährige, sei hier nichts. Das Gewässer sehe verwahrlost aus. Und im Sommer stinke der Bereich oft zum Himmel.

Schon vor einigen Jahren wurde der Abschnitt der Kleinen Emscher, hier im Bereich der Skagerrakstraße, renaturiert. Der Beton-Kanal, durch den das Wasser bis dato geflossen war, ist einem natürlichen Verlauf gewichen. „Das sollte hier eine offene Landschaft werden“, sagt Bielecki. Ein schönes Fleckchen, wo man am Wochenende und nach Feierabend auch mal gerne spazieren geht, um die Natur zu genießen.

Hinweis über Gestank ernst nehmen

Und das werde es sicherlich auch werden, sagt Ilias Abawi, Pressesprecher der zuständigen Emschergenossenschaft. Der Prozess brauche allerdings noch Zeit. Es sei richtig, dass die Emschergenossenschaft in dem Gebiet der Kleinen Emscher in Buschhausen keine Grünschnittarbeiten vornimmt oder abgestorbene Pflanzen entfernt. „Das ist aber genau so gewollt“, sagt Abawi.

Die Natur solle sich ihr Reich zurückerobern ohne dass der Mensch eingreift. Flora und Fauna müssten sich entwickeln. Diese sogenannte „Sukzessionsphase“ könne durchaus zehn bis 20 Jahre dauern, erklärt Abawi. Der Sprecher weiß: „In dieser Phase sehen die betroffenen Gebiete tatsächlich wild und ungepflegt aus.“ Und Klaus Bielecki sei nicht der erste Bürger, der sich über den Zustand mancher Gewässer wundert – und bei der Emschergenossenschaft nachfragt.

Gewässer werden beobachtet

Aber Abawi betont: „Das hat alles seine Richtigkeit. Wir überlassen die Gebiete ganz bewusst sich selbst.“ Aus den Augen würden sie sie aber nicht verlieren, die Ökologen der Emschergenossenschaft würden in regelmäßigen Abständen vorbeischauen und die Gewässer beobachten.

Dass es im Sommer zu Geruchsbelästigungen kommen soll, kann sich Abawi nicht vorstellen. „Dieser Bereich ist frei von Abwasser. Selbst, wenn das Gewässer steht, sollte es nicht stinken.“ Er nimmt den Hinweis von Bielecki aber dankend an und gibt ihn an die Experten im Haus weiter. „Die werden das verstärkt im Auge behalten“, verspricht er.