Oberhausen. Das Zuhörerinteresse hatte in den letzten Jahren merklich nachgelassen; die Konzerte zum Jahresauftakt bescherten dem Trägerverein rote Zahlen.
Das traditionelle Neujahrskonzert des Orchesters Oberhausen – bisher immer ein den Liebhabern klassischer Musik vertrauten Termin am ersten Sonntag des neuen Jahres – wird es nicht mehr geben. Dies teilt Otmar Müller vom Vorstand des als eingetragener Verein geführten Orchesters mit.
Nach 22 Jahren endet die Tradition
Seit 22 Jahren musizierte das ehemalige Theaterorchester der Stadt Oberhausen nach dem glanzvollen Vorbild der Wiener Sinfoniker in der Luise-Albertz-Halle. Mit oft ausverkauftem Haus ließen sich diese Konzerte finanzieren.
„In den letzten Jahren aber hat der Publikumszuspruch erheblich nachgelassen“, bedauert Otmar Müller. Der spritzige Jahresauftakt mit Werken der Strauss-Familie und aus beliebten Operetten war nun für den Trägerverein verbunden mit roten Zahlen.
Der Orchestervorstand mit der Harfenistin Gabriele Feser-Künzel und dem Trompeter Otmar Müller betont gleichwohl, dass das traditionsreiche Orchester weiterhin existiert und für Engagements zur Verfügung steht.
Geschichte des Ensembles reicht bis 1947 zurück
In kompletter Besetzung bietet das Orchester Oberhausen 44 Musiker auf: 24 Streicher, acht Holzbläser, neun Blechbläser, zwei Schlagwerker und eine Harfenistin. Die Geschichte des Ensembles reicht zurück bis ins Nachkriegsjahr 1947: Im Mai beschloss der Stadtrat die (Wieder-)Gründung des Städtischen Orchesters. Es war damals bereits die dritte nach 1923 und 1938. Im Theaterdienst forderten Oper, Operette, Ballett und Sinfoniekonzerte von den Musikern hohe stilistische Flexibilität. Im März 1991 kam per Ratsbeschluss das „Aus“ für das dritte Städtische Orchester. Seit nun über 20 Jahren sorgt der eingetragene Orchester-Verein für den Klangkörper unter der musikalische Leitung von Joachim Mayer-Ullmann, dem Dirigenten des Orchesters.