Oberhausen. . Die Polizei verzeichnet einen starken Anstieg der Falschgeldfälle in Oberhausen. Sie mahnt vor allem Einzelhändler zur Vorsicht.
In Oberhausen wird immer häufiger mit „Blüten“ bezahlt. Schon bis jetzt kam es zu deutlich mehr Falschgeld-Fällen als im gesamten Vorjahr. 440 Mal versuchten Betrüger laut Polizeistatistik mit gefälschtem Geld zu bezahlen – in 2014 hingegen gab es im ganzen Jahr nur 300 Vorfälle. Die Dunkelziffer liegt dabei wahrscheinlich noch deutlich höher. Denn die meisten falschen Banknoten werden erst als solche enttarnt, wenn die Geschädigten das Geld zur Bank bringen.
Zahl der Falschgeld-Delikte in NRW sprunghaft gestiegen
Oberhausen folgt damit einem landesweitem Trend. In ganz Nordrhein-Westfalen kam es in diesem Jahr zu einem sprunghaften Anstieg der Falschgeld-Delikte. Die Nachbarstadt Duisburg hatte bereits im Mai mehr als 400 Betrugsfälle verzeichnet.
Über die Gründe für den Anstieg des Falschgeldes möchte die Oberhausener Polizei nicht spekulieren. Auch wie sie dagegen vorgehen will, sagt sie nicht. Sicher ist allerdings, dass am häufigsten 20- und 50-Euro-Banknoten von den Kriminellen nachgedruckt und zum Bezahlen benutzt werden. Laut Polizeisprecher Tom Litges sollten insbesondere Einzelhändler vorsichtig sein.
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Die Deutsche Bundesbank bietet Schulungen und kostenloses Informationsmaterial zum Thema „Falschgeld erkennen“ an, auch auf ihrer Internetseite gibt es Informationen. Litges empfiehlt mit der Methode „Fühlen, Sehen, Kippen“ die Sicherheitsmerkmale der Geldscheine zu überprüfen.
Wie man Falschgeld von echten Geldscheinen unterscheiden kann
Da sich die meisten Fälscher darauf spezialisieren nur eins der Merkmale nachzuahmen, sollten gleich mehrere Kennzeichen kontrolliert werden. Das Wasserzeichen am Rand und der Sicherheitsfaden in der Mitte des Geldscheins sollten beispielsweise von beiden Seiten im Gegenlicht erkennbar seien. Außerdem besitzen echte Scheine ein Hologramm, welches je nach Neigung des Scheins unterschiedliche Bilder zeigt.
Der Copyright-Vermerk an der oberen Kante der Banknoten weist ein deutlich fühlbares Relief auf. Außerdem besteht das Material der Geldscheine aus Baumwolle. Falsche Fünfziger fühlen sich oftmals glatt und nach Papier an. Wer nachweislich unwissentlich mit Falschgeld bezahlt, muss keine Strafen befürchten. Wer allerdings vorsätzlich Geld fälscht, wird mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr belegt. Für das wissentliche Bezahlen mit „Blüten“ können laut Strafgesetzbuch bis zu fünf Jahren Gefängnis drohen.