Gelsenkirchen. . Bei Bankeinzahlung in Gelsenkirchen schlägt ein Zählgerät Alarm: 100 Euro-Schein ist eine Blüte. Beschuldigter sagt: Geldschein ist ihm zuvor von anderer Bank ausgezahlt worden.

Aufgelöst sitzt Peter A. bei seinem Anwalt im Büro. Geld hat er von zwei Sparbüchern bei der Postbank abgehoben, wenige Minuten später das Bare auf sein Giro-Konto bei der Santander Bank einzahlen wollen, um Rechnungen zu bezahlen. Plötzlich schlägt das Zählgerät Alarm bei einem 100-Euro-Schein: Falschgeld. Nun läuft ein Strafverfahren gegen den 56-Jährigen. Ihm droht eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft.

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„Ich habe das Geld allein abgehoben und es mir von einem Mitarbeiter auszahlen lassen“, sagt der selbstständige Gelsenkirchener. Seine Darstellung: Am 21. Oktober hat er gegen elf Uhr das Postbank-Finanzcenter an der Husemannstraße betreten, einmal 1000 und einmal 1200 Euro abgehoben. Danach ist er direkt zur Santander Bank am Preuteplatz gegangen – wenige Schritte voneinander entfernt –, um die Überweisungen auf den Weg zu bringen. Kurz darauf begleiteten Polizisten Peter A. zur Polizeiwache.

Blüte von der Bank?

Bis auf zehn oder 20 Euro habe er kein Bargeld bei sich getragen, „auch habe ich nirgendwo auf dem Weg angehalten, eingekauft und so Geld gewechselt“, erklärt Peter A. Er sagt: Das Falschgeld muss von der Bank stammen. Und sein Anwalt, der Gelsenkirchener Arndt Kempgens, fügt hinzu: „Wer ist denn so naiv, bewusst mit Falschgeld in eine Bank zu gehen, wo Bargeld dort doch immer auf seine Echtheit überprüft wird?“ Wenn man schon eine Blüte in Umlauf bringen will, dann doch eher beim Schuster, am Kiosk, an der Tanke.

Die Postbank prüft den Vorgang. Sprecherin Iris Laduch-Reichelt: „Grundsätzlich wird bei Auszahlungen ab 2000 Euro das Geld von den Mitarbeitern nicht aus der Handkasse genommen, sondern es stammt aus einem Werttresor, der mit Geldkassetten bestückt ist. Der Inhalt ist nach den Standards der Deutschen Bundesbank geprüft.“

Kripo-Experten prüfen die Banknote

Weil es in dem Fall zwei Abhebungen gegeben hat, wird der Frage nachgegangen, wie bei diesen Auszahlungen verfahren worden ist – stammt das Bargeld aus der Handkasse oder der Maschine.

Wie die Geschichte ausgeht, ist offen: Kripo-Experten prüfen die Banknote, das abschließende Ergebnis steht noch nicht fest. So viel ist klar: Möglichkeiten, Falschgeld in Umlauf zu bringen, gab es auf beiden Seiten des Schalters.