Oberhausen. . Hermann Frintrop geht auch heute noch gerne zum Lepkeshof in Oberhausen-Dümpten. Dort spielte der 66-Jährige früher. Und heute kauft der Koch dort ein.

Keine 150 Meter von seinem Lieblingsort ist Hermann Frintrop aufgewachsen, sein Elternhaus steht an der Mühlenstraße 116. Hausnummer 128 ist der Lepkeshof – und hier ist der Koch und Inhaber des Restaurants „Haus Frintrop“ fast täglich, um im Hofladen der Familie Scheidt frisches Obst und Gemüse für seine Küche einzukaufen.

Aber dass der 66-Jährige diesen Ort in Dümpten als seinen Lieblingsplatz empfindet, hat auch etwas mit der Vergangenheit zu tun: Als Kind hat er hier auf dem Lepkeshof und rundherum gespielt. „Wir sind von der Schule gekommen, haben Hausaufgaben gemacht und dann waren wir bis abends draußen“, erinnert sich Hermann Frintrop. Und mit seinen eigenen Kindern ist er auch zu dem idyllischen Fleckchen mitten in der Großstadt gegangen und hat die Schweine gefüttert, die es damals auf dem Bauernhof im Dreistädteeck von Oberhausen, Mülheim und Essen noch gab. Seit 1979 bewirtschaftet Friedrich Scheidt den Lepkeshof, heute zusammen mit seinen Sohn Johannes. Die Scheidts bauen Obst an: Äpfel, Erdbeeren, Kirschen.

Als Koch hat er wenig Freizeit

Seit über 50 Jahren arbeitet Hermann Frintrop in seinem Beruf, „ich habe es nie bereut“. Um sechs, halb sieben steht der Oberhausener auf, um neun beginnt sein Arbeitstag mit der Fahrt zum Großmarkt in Essen, zum Fischhandel in Duisburg oder zur Metro. Und da sein Job ihm nicht viel Freizeit lässt, ist es gut, dass seine Arbeit ihn regelmäßig an seinen Lieblingsort führt. „Mir macht es als Koch einfach Freude, wie die Sachen hier präsentiert werden“, sagt Frintrop und lobt „die ganz dollen Äppel“, die der Lepkeshof hervorbringt. Manchmal gegen zehn Uhr abends, oft auch erst um Mitternacht endet dann der Arbeitstag des Kochs und Restaurantbetreibers.

Was er an Dümpten schätzt? „Der Stadtteil ist auf spannende Weise unattraktiv“, meint Hermann Frintrop, „hier passiert nie so richtig etwas und das ist gut so“. Die Ulrichstraße war einmal die von der Polizei meistbefahrene Straße in Oberhausen, erzählt Frintrop eine Anekdote, „das war wegen einer bestimmten Familie, aber das ist schon 50 Jahre her“.

Über 100 Jahre ist es her, dass Großvater Hermann Frintrop die Konzession für die Gaststätte an der Mühlenstraße erhielt, eine Anlaufstelle für Bergarbeiter, die hier die staubige Kehle mit Schnaps und Bier spülen konnten. Hermann Frintrops Vater übernahm das Geschäft, „er war für seine dicken Kotletts bekannt“, berichtet der heutige Besitzer von „Haus Frintrop“. „Ich musste mich dann entscheiden.“ Der Sohn beschritt den Weg der gehobeneren Gastronomie, aber bezahlbar und nicht abgehoben. Für Frintrops hausgemachte Pasteten reisen die Kunden aus der ganzen Region an.