Oberhausen. Kult-Star Michael Madsen schaute beim Festival “Weekend of Hell“ in Oberhausen vorbei. Was der Mime vom Tarantino-Western “The Hateful Eight“ hält.
„Weekend of Hell“ in der Turbinenhalle: Verkleidete Fans stöbern nach Star-Wars-Lichtschwertern, probieren Zombiemasken aus und trinken Dracula-Schnaps. Mittendrin im Getümmel mit Tausenden Kino-Fans ist Hollywood-Star Michael Madsen ("Kill Bill", "Sin City"). Der 58-Jährige gibt Autogramme und schüttelt Hände, streift sich dabei durch die Haare als stecke er in einer seiner markanten Rollen. Ein Interview.
Michael Madsen, werden Sie gerne von Menschen erkannt?
Michael Madsen: Ich laufe nicht den ganzen Tag herum und denke, wow, ich bin ein Filmstar. Darum ist das alles schon ein bisschen seltsam für mich. Wenn ich zu einer Fan-Convention gehe, wird mir erst richtig klar, wie bekannt ich doch bin. Das fällt mir in fremden Ländern besonders auf. Es gibt dir ein gutes Gefühl. Es zeigt dir, dass du im Leben etwas erreicht hast.
Das klingt danach, dass Sie zufrieden sind mit Ihrem Leben?
Michael Madsen: Sicher. Ich habe einige gute Filme gemacht und auch sehr schlechte, nach denen du nur denkst: „Scheiße!“ Aber am Ende wird dir klar, dass dir viele Leute Respekt entgegenbringen.
Sie haben kürzlich wieder mit Quentin Tarantino gedreht, den Western „The Hateful Eight“. Wie lange hält Ihre künstlerische Ehe noch?
Michael Madsen: „The Hateful Eight“ war mein vierter Film mit ihm und darüber bin ich sehr glücklich.
Ich weiß nicht, ob es noch einmal klappt. Vier Mal ist ja eigentlich genug. (macht eine Pause) Aber wenn er wieder fragt, bin ich natürlich dabei.
„Reservoir Dogs“, „Kill Bill 1 & 2“ und jetzt „The Hateful Eight“: Welcher Tarantino-Film liegt Ihnen denn am meisten am Herzen?
Michael Madsen: Ganz sicher „The Hateful Eight“. Es ist ein Western und es ist großartig, ein Cowboy zu sein. Mann, so etwas macht Spaß! Ich habe den fertigen Film noch nicht gesehen, aber ich habe ein gutes Gefühl.
Nun sind Sie erst mal beim Fantasy-Festival in Oberhausen. Was haben Sie von der Stadt gesehen?
Michael Madsen: Du landest, bist im Hotel, steckst im Auto und bist halt bei der Convention. Das größte Problem ist wenig Schlaf.
Es sieht einfach aus, wenn einer auf seinem Stuhl sitzt und Autogramme schreibt. Ich habe in den vergangenen 24 Stunden 1000 Leute getroffen und genauso viele Unterhaltungen geführt. Es überrascht mich, wie das einen körperlich umhaut.
Was würden Sie unternehmen, wenn Sie mehr Zeit hätten?
Michael Madsen: Ich liebe Geschichte. Ich schaue mir Orte an, die für die kulturelle Seite der Stadt stehen. Ich war vor kurzem in Turin. Die haben da ein Kino-Museum. Wer weiß das schon, wenn man nicht dagewesen ist? Ich mag solche Ausstellungen. Du fährst in fremde Städte und entdeckst eine neue Seite an ihr. Ich habe schon erlebt, dass Leute, die seit Jahren in einer Stadt leben, die spannendsten Orte nicht kennen.
Was werden Sie oft gefragt?
Michael Madsen: Eine der seltsamsten Fragen ist: Sind Sie eigentlich müde?