Oberhausen. Bürger nehmen die kostenlose Abgabe beim Wertstoffhof gut an. An Wochenenden bilden sich sogar Autoschlangen an der Müllverbrennungsanlage.
Die Menge an Grünschnitt und Bauschutt, die die Bürger seit Einführung der kostenlosen Abgabe im Juli beim Wertstoffhof der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH (WBO) abgegeben haben, ist von 268 Tonnen im Juni auf 730 Tonnen im Juli 2015 emporgeschnellt. Allein beim Bauschutt stieg die Menge von 148 auf 381 Tonnen, beim Grünschnitt von 120 auf 349 Tonnen. Das teilt Geschäftsführerin Maria Guthoff mit.
Auch Styropor kostet nichts mehr
Mit dem Anstieg der abgegebenen Mengen stieg folgerichtig auch die Zahl der Bürger, die sich vor allem an Wochenenden mit vollgeladenen Kofferräumen auf den Weg zum Wertstoffhof machen, um Grün und Schutt loszuwerden. Wie viele Bürger genau diese Möglichkeit nutzten, ist nicht bekannt, weil die Besucher nicht gezählt werden, heißt es seitens der WBO.
Eines aber ist sicher: Die Bürger müssen sich in Geduld üben, denn nicht selten reicht die Warteschlange bis hoch zur Buschhausener Straße, sagt Guthoff, beschwichtigt aber zugleich: „Richtig lange warten muss aber niemand, weil unsere Mitarbeiter für eine schnelle Abwicklung sorgen. Dieses deutliche Plus mussten wir natürlich auch logistisch stemmen, also was die Zahl der Container, deren Abholung und so weiter betrifft. Natürlich waren wir darauf vorbereitet, so dass alles reibungslos funktionierte.“
Stabiles Niveau
Seit Juli dieses Jahres können die Oberhausener Bauschutt, Styropor und Grünschnitt kostenfrei im Wertstoffhof abgeben. Nach dem immensen Anstieg im Premierenmonat sank die Zahl inzwischen wieder; sie habe sich auf einem hohen, aber stabilen Niveau eingependelt, sagt Guthoff.
Im August brachten die Bürger 374 Tonnen Grünschnitt und 338 Tonnen Bauschutt an die Buschhausener Straße, im September waren es 330 Tonnen Grünschnitt und 285 Tonnen Bauschutt. Guthoff: „Wir gehen allerdings davon aus, dass jetzt im Herbst die Menge an Grünabfällen wieder zunimmt, wenn das Laub fällt und die Gärten winterfest gemacht werden. Aber auch hier sind wir gewappnet.“
Mülltourismus hört auf
Mit der Einführung der kostenlosen Abgabe dieser Abfallarten wird der Mülltourismus in die Nachbarstädte wegfallen – damit jedenfalls rechnet die WBO-Geschäftsführerin: „Trotz der Gebührensenkung, die wir im vergangenen Jahr umgesetzt haben, sind viele Oberhausener weiterhin in die benachbarten Städte gefahren, um ihren Grünschnitt und Bauschutt dort zu entsorgen.“
Schon jetzt richten sich die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe auf einen erneuten Ansturm an den kommenden Wochenenden ein – das Laub fällt bereits reichlich.