Oberhausen. . Einige Oberhausener Bürger äußern sich zur Sorge der Stadt, nicht genug Bio-Müll einzusammeln. Ein Oberhausener macht einen Rettungsvorschlag.

Kritisch und skeptisch antworteten viele Leser auf die Nachricht, dass in Oberhausen nicht genug Biomüll eingesammelt werde. Verzehnfachen müsste die Stadt die Menge an kompostierbarem Abfall, um die Vorgaben des Landes NRW zu erfüllen. Eine Pflicht zur Biotonne soll es aber nicht geben.

Grund dafür, so meinen einige Leser, könnten Verträge über Restmüllmengen mit dem Müllofen-Teilhaber Remondis sein. Denn wird mehr Biomüll gesammelt, würde die Menge an Restmüll gesenkt, die in der Liricher Müllverbrennungsanlage verbrannt wird.

Meinungen der Leser

Zwar hat die Stadt Oberhausen Remondis Mindestmüllmengen vertraglich zugesichert. „Diese würden aber mit einer Biomülltonnen-Pflicht nicht unterschritten“, sagt Markus Werntgen-Orman, Leiter des städtischen Umweltbereichs.

Udo Staadt macht in seinem Leserbrief auf einen Fehler im derzeitigen Tonnen-System aufmerksam: Während er schon vor Jahren eine Biotonne beantragte – und nun für die Abholung bezahlt – hätten andere die Rechnung eines Kompost-Behälters eingereicht. „Sie erhielten so die reduzierten Müllgebühren. Eine auch nur stichprobenhaltige Überprüfung der Kompostierung ist meines Wissens nicht erfolgt.“ Das sei zu ändern. „Vielleicht landet auch der Grünschnitt dann in der Entsorgung und nicht auf einem Brachland.“

Kostenfrei sollte die Biomülltonne sein, meint Steffi Mürmann. „Ich habe einen großen Garten, in dem gerade im Sommer, große Mengen Grünabfälle anfallen. Zum Glück ist aber der Garten auch groß genug, um die Abfälle selbst kompostieren zu können.“

Ein weiterer Vorschlag

Claus Kogelheide macht in der Debatte einen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag: Er bietet der Stadt 450 Kilogramm Biomüll aus seinem Haushalt zum Kauf an – und rechnet vor: „Um das Gewicht von 450 Kilogramm sicher zu erreichen, wässere ich unseren Biomüll regelmäßig mit Leitungswasser. Der Gebührensatz pro Kubikmeter Frisch- und Abwasser sollte bei 520,70 Euro liegen. Für geschätzte 200 Liter Bedarf für die Wässerung entspricht die Gebühr den Kosten, die der Stadt für den Ankauf meines Biomülls entstehen“ – 104,14 Euro für eine 80-Liter-Biomülltonne. Beide Seiten würden profitieren: „Für die Bürger ist die Biomüllabgabe kostenneutral, für die Stadt ist die Biomüllgewinnung kostenneutral. Die Stadt kann ihre Biomüllquote erfüllen und Bürgernähe mit Vorschlägen zum Gebührensparen zeigen.“ Auch müsse sie sich dann nicht dem Vorwurf aussetzen, „mit gebührenpflichtig gesammeltem Biomüll auch noch Profit durch die energetische Verwertung zu erzielen.“