Oberhausen. Lieder sind vertonte Artikel der UN-Konvention mit Ohrwurmcharakter. Partystimmung erwünscht wie beim Rudelsingen, dennoch Programm zum Nachdenken.
Sein Name ist Programm: Seit vielen Jahren verbreitet der Smile Projekt Chor pure Lebensfreude, regt seine Zuhörer mit eingängigen groovenden Songs sowohl zum Mitsingen als auch zum Nachdenken an. Für die diesjährige Herbst-Tournee hat Projektchorleiter Axel Christian Schullz 15 Artikel aus der Erklärung für Menschenrechte vertont, die die Vereinten Nationen 1948 formulierten.
„Es ist keine Nummern-Revue, die Erklärung selbst wird zu uns sprechen“, verrät der Chorleiter. „Sie wird sich dem Publikum vorstellen und die Zuhörer kommen in den Dialog mit ihr. Es wird eine nachvollziehbare Geschichte erzählt.“
Doch Schullz sagt auch, dass der Chor wie gewohnt die Bühne rocken wird. „Wir singen nicht, sondern wir feiern“, zitiert er den Percussionisten Chris Paus, der zusammen mit Niclas Floer am Klavier den über 40 Sänger starken Chor begleiten wird.
Besetzung des Chors wechselt bei jeder Tournee
Die Erfahrung in den Städten, wo der Chor bereits auftrat, hätten gezeigt, dass es möglich ist, „mit gesungenen Paragrafen mit Ohrwurmcharakter“Menschen aller Altersstufen zu begeistern. „Der Chor ist mittlerweile gut zusammen gewachsen, die Choreographien sind ausgefeilt.“
Eintrittskarten sind kostenfrei
Unter dem Konzerttitel „Gesungene Menschenrechte“ singt der „Smile“-Projektchor 15 Lieder mit den Texten von Artikeln aus der Menschenrechtserklärung im Gospelsound auf Deutsch und Englisch. Kostenlose Eintrittskarten können sich unter www.smiletournee.de reservieren lassen.
Karten gibt es aber auch bei der Tourist-Information am Hauptbahnhof oder vor Beginn der Oberhausener Vorstellung am Sonntag, 25. Oktober, am Eingang der Louise-Albertz-Halle, Düppelstraße 1. Beginn ist um 11 Uhr am Vormittag.
Oberhausen bekommt das Abschlusskonzert, das zugleich der Höhepunkt der Tournee werden soll, am Sonntag, 25. Oktober, um 11 Uhr in der Luise-Albertz-Halle. 1300 Zuschauer können die Menschenrechts-Party live erleben. Wer sicher sein will, dabei zu sein, kann im Voraus eine Karte reservieren. Der Eintritt ist kostenfrei. „Das ist nur möglich, weil unsere Tour gesponsert wird“, sagt Schullz.
In der dann zu erlebenden Zusammensetzung übrigens wird der Projekt Chor nie wieder zu hören sein, denn alle Jahre wieder haben neue Sängerinnen und Sänger, die den Gospelsound lieben, die Chance, an einer Tournee teilzunehmen.
Religionen übergreifendes Projekt
„Wer mitmachen möchte, bekommt die Liedtexte, Noten und eine Übungs-CD und muss sich zu Hause selbstständig in seiner Stimmlage vorbereiten“, erklärt Schullz. „Beim ersten Treffen wird direkt vierstimmig gesungen.“
Dass es ein Religionen übergreifendes Projekt ist, hat den in der Vertonung von Bibelstellen erfahrenen Komponisten, Chorleiter und Musikpädagogen Schullz besonders gereizt. „Dabei ist mit vieles klar geworden, was ich zuvor noch nicht wusste“, sagt er. Ein Beispiel? „Artikel 24: Jeder Mensch hat das Recht auf Erholung und Freizeit, auf vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit und regelmäßigen bezahlten Urlaub.“
Doch zurück zum Mitmach- und Spaßcharakter der Darbietung: Wie beim beliebten Rudelsingen üblich, werden Liedtexte, bei denen Mitsingen erwünscht ist, gut lesbar auf eine große Leinwand projiziert.