Oberhausen. Viele Fans sahen „Heute bin ich Samba“ auf dem Filmschauplatz Altmarkt. Silver Singers gestalteten wieder das Vorprogramm.
Nicht nur Fans des Kinos unter freiem Himmel lockte der Boxenstopp der Reihe Filmschauplätze NRW auf den Altmarkt. „Ich bin auch wegen der Musik gekommen“, sagte Bärbel Brauer. „Ich singe auch, im Best-Moment-Orchester, das Lenny Grütgen leitet.“ Wie schon in den Jahren zuvor, gestalteten die Silver Singers das Vorprogramm. „Eine nette Versammlung von Damen und Herren, die mindestens 60 Jahre alt sind“, stellte Chorleiter Volker Buchloh die Akteure vor. Wie beliebt ihre Auftritte sind, zeigten die gut gefüllten Bankreihen vor der aufblasbaren Riesenleinwand, vor der sich die Sänger postiert hatten.
Gut gefüllt auch der Sockel der Siegessäule, zu „O happy Day“, dem Begrüßungssong, wurde dort sogar getanzt. Das Mitsingen der Zuhörer war da noch sehr zaghaft, klappte beim Refrain von „Rote Rosen“ aber schon besser und bei „Rata, rata, ratatatatata“ bereits ganz hervorragend.
„Die trauen sich was“
Dass sich immer wieder Chormitglieder zu Soloeinlagen aufschwangen, stieß auf hohe Bewunderung: „Die trauen sich was!“ Und die können auch was, Christa, die ihrem Mann Emil Rache schwor, Rudi, der „Wenn ich einmal reich wär“ zum Besten gab und dabei sogar selbst die Geige spielte oder Klaus, der mit „Moon River“ begeisterte. Als am Ende „An Tagen wie diese“ verklungen war, outete sich Anna Fantl, die Projektleiterin der Filmschauplätze, als „größter Fan“ der sangesfreudigen Senioren. „Ach, könnte ich doch singen wie ihr. Das Vorprogramm ist besser als der Film. Hier stimmt das Gesamtkonzept.“ Auch vom Kulturdezernenten gab’s ein Lob: „Ihr wart großartig!“, schrieb Apostolos Tsalastras dem Chor ins Gästebuch.
Mit Liegestühlen, dicken Kissen und Decken gerüstet, waren nach und nach immer mehr Filmfans eingetroffen, darunter nicht nur Oberhausener, denn die Filmreihe der Medienstiftung NRW regt auch dazu an, herumzureisen. „Ich habe bereits acht Filme gesehen“, sagte Gerd Henkel aus Essen, der es sich im Camping-Liegestuhl bequem gemacht hatte. Begeistert erzählte er von verschiedenen Filmschauplatz-Orten, die er in diesem Sommer mit seiner Frau besucht hatte. Oberhausen sei für die beiden ja „fast schon ein Heimspiel“. Zwei Pärchen aus Sterkrade hatten Gartenstühle mitgebracht. „Wir rüsten jedes Jahr ein bisschen mehr auf.“ Mit Stühlen aus dem Wohnwagen waren „die Camper“ aus Königshardt in die Innenstadt gereist. „Wir sind Ersttäter.“ Angelockt hatte das Kinovergnügen dieses Grüppchen, „weil wir fürs Stadtwerke-Sommerkino im Duisburger Landschaftspark keine Karten mehr bekommen hatten. Auf ‘Heute bin ich Samba’ freuen wir uns jetzt umso mehr“. Umsonst ist also doch vielen weniger wichtig als draußen und der gute Film. Bemerkenswert ist übrigens auch, wie es immer wieder gelingt, die Leinwand zu befestigen. Auf dem Altmarkt mussten dafür Bäume herhalten und die Stoßstange eines Autos.