Oberhausen. . Die Vereinigten Vogelfreunde Sterkrade feiern 50-jähriges Bestehen. Im Oberhausener Kaisergarten ist der Verein mit einer Voliere präsent

Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass sich der Verein der Vereinigten Vogelfreunde Sterkrade gegründet hat. Die Gaststätte Neifer war der Geburtsort, wo die Vogelfreunde das erste Mal zusammenkamen. Das war am 10. Februar 1965.

Seit dieser Zeit hat sich viel verändert. Für den kleinen Verein ist es mit den Jahren nicht unbedingt leichter geworden. Aktuell hat er zwölf Mitglieder. „Nachwuchs haben wir gar nicht mehr“, sagt der Vereinsvorsitzende Johannes Belting.

Durch Zufall zur Vogelzucht

Es ist ein Problem, das viele Vereine kennen. Aber bei den Vogelfreunden, so glaubt Belting, kommen noch andere Faktoren hinzu. Eine große Voliere kann nicht jeder in seinem Garten aufstellen. Das ist ein Hindernis, das oft Menschen davon abhält, sich mit der Zucht von Vögeln auseinander zu setzen.

Es ist ein Problem, das Bärbel Quandt kennt. Sie ist die Kassiererin des Sterkrader Vereins. Vor rund elf Jahren kam sie durch Zufall zur Vogelzucht. Damals kümmerte sie sich um die häusliche Pflege eines älteren Herren. Der Mann besaß zwei Unzertrennliche, eine Gattung von kleinen afrikanischen Papageien, die man nur als Paar halten kann – daher auch der Name.

Und regelmäßige Treffen

Die Vereinigten Vogelfreunde Sterkrade treffen sich jeden ersten Freitag im Monat. Die Mitglieder kommen immer um 19.30 Uhr in der Gaststätte Harlos an der Hagedornstraße 1 zusammen.

Wer Interesse am Verein hat, der kann auch Kontakt mit Johannes Belting aufnehmen: 0208-643 864 oder per E-Mail johannes.belting@arcor.de

Der Verein hat in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Daher muss jeder, der Mitglied werden möchte, an mindestens drei Treffen teilnehmen und bereit sein, sich aktiv einzubringen.

Um neue Mitglieder zu gewinnen, planen die Vogelfreunde derzeit den Aufbau einer Webseite.

„Er hatte Angst, dass ihm die Vögel eingehen“, sagt Bärbel Quandt. Dem war auch nicht entgangen, dass sich seine Pflegerin gerne die Tiere anschaute und von den Papageien sichtlich angetan war. So kamen die Unzertrennlichen zu Bärbel Quandt. „Damit hat dann alles angefangen“, sagt sie.

Unter Vogelzüchtern hilft man sich

Mit Johannes Belting war sie schon damals befreundet. Da ihr der Platz für eine Zucht fehlte, fragte sie den Vorsitzenden der Vogelfreunde, ob sie seine Voliere mitnutzen dürfte. Johannes Belting hält ungefähr 180 Vögel auf dem Grundstück eines alten Bauernhofs in Sterkrade. Dort leben auch die 20 Papageien von Bärbel Quandt.

Unter Vogelzüchtern hilft man sich eben. Ein Punkt, den viele Neulinge nicht beherzigen. „Jedes Mitglied hat bei uns eine Aufgabe“, sagt Welting. Der Aufbau für die jährliche Schau in der Gaststätte Harlos kostet drei bis vier Tage Arbeit.

Der Verein ist auf Festen und Märkten präsent. Auch das kostet Zeit.

Im Altenheim St. Clemens in Sterkrade unterhalten die Vogelfreunde eine Voliere. Und auch im Generationengarten im Kaiserpark steht eine weitere, um die sich die Vogelzüchter kümmern.

Im Kaisergarten bringt der Verein auch Vögel unter, die Besitzer abgegeben haben. Gerade im Frühjahr rufen häufig Leute bei ihm an, die Tiere loswerden wollen, die zu Weihnachten verschenkt wurden. Dafür hat er aber wenig Verständnis – eben ein echter Vogelfreund.