Oberhausen. Im Metronom-Theater Oberhausen sind 95 Mitarbeiter in drei Schichten damit beschäftigt, die Technik für das Musical “Das Phantom der Oper“ aufzubauen.

Ein Blick auf die Bühne des Metronom Theaters lässt den Betrachter sofort an eine dieser herrlich alten Industriehallen denken, an eine düstere Kathedrale der Arbeit im Ruhestand, in der gespenstisch hier und dort Neonlicht leuchtet. Doch dieser Zustand, in dem sich das Herzstück des Hauses derzeit befindet, ist nur vorübergehend. In drei Schichten malochen dort 95 Arbeiter, damit die Technik am 27. Oktober steht.

15.000 Arbeitsstunden

Wenn es dann so weit ist, haben die Handwerker 15 000 Arbeitsstunden hinter sich. „Die Technik dieses Musicals ist sehr speziell“, sagt auch Senior PR-Manager Ruhr Michael Rohde. Für diese extrem aufwändige Ausstattung sind zwei Männer verantwortlich. Martin Siebler (51), Technical Supervisor Stage Entertainment, und Sandro Di Sabatino (49), Technischer Direktor Ruhr.

Das Phantom kommt nach Oberhausen

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    Siebler hat es der Kronleuchter angetan, den er einen Dinosaurier nennt, weil er so alt ist wie das Musical - 25 Jahre. Und er spielt einer tragende, besser fallende Rolle. „Mit ihm machen wir eigentlich etwas in einer Vorstellung Verbotenes“, verrät Siebler. „Wir hängen etwas auf, was über den Zuschauern runterfällt.“ Da habe der TÜV ein sehr genaues Auge drauf, dass der 500 Kilogramm schwere Kronleuchter tatsächlich auf der Bühne landet und nicht auf die Zuschauer stürzt. Übrigens spielt sich der Kronleuchter-Fall über der siebten Reihe ab. „Da kann man sich aber bedenkenlos hinsetzen“, verspricht Siebler.

    1500 Liter Flüssigstickstoff pro Woche

    Während Arbeiter sich vorn auf der Bühne abmühen, das obere Schmuckportal des Bühnenbilds an Traversen zu befestigen und in die Höhe zu bringen, erzählt Siebler weiter. Von den 160 Kerzen, die dem Boden entwachsen. Man kann sie sich vorstellen, die flackernden, vom Briten Howard Eaton entworfenen elektrischen Lichter, die auch nach 25 Jahren noch unerreicht in der Qualität sein sollen. Auch die Nebelschwaden sieht man schon über den Boden wabern. 1500 Liter Flüssigstickstoff werden dafür pro Woche verbraucht. Die 400 Scheinwerfer der Show dagegen werden im Foyer gerade noch gereinigt. Dazu kommen sieben Verfolgerspots, erklären die Experten.

    Auf der Bühne wiederum lagern goldene Putten, werden große Kisten auf Rollen hin und her geschoben, hängen hoch oben bereits erste Kulissenbilder. Ach, Spiegel gibt es viele in dieser Show. „Weil das Phantom überall sein muss“, sagt Siebler. Deshalb hätten sie ein paar Tricks im Ärmel.

    Ist die technische Ausstattung des Musicals „Phantom der Oper“ auch enorm, erzählt Siebler von einem Anachronismus: „Wir haben Pergamentzeichnungen als Vorlage für unsere Arbeit von dieser Show, wo doch heute alles digital ist.“ Die Zeichnungen seien auch wirklich sehr schön, sehr sympathisch, aber bei dem Tempo. in dem sie arbeiten müssten, nicht immer hilfreich.

    Am 12. November hebt sich der Vorhang für das Musical „Das Phantom der Oper“ in Oberhausen.

    Eintrittskarten und Informationen erhalten Interessierte unter 01805-4444* oder www.musicals.de*(0,14 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 Euro/Min. aus den Mobilfunknetzen).