Oberhausen. . Die in ganz NRW agierenden Täter fielen in Oberhausen auf, weil aufmerksame Bürger die 110 wählten. Von diesem Moment an, waren die Einbrecher im Visier der Ermittler.
In diesem Fall ging das Konzept der Oberhausener Polizei mehr als auf. Weil Bürger die 110 wählten, konnten Ermittlungen gegen eine Einbrecherbande aufgenommen und die Täter eingesperrt werden.
Autos für Touren gemietet
Anwohnern der Hermann-Albertz-Straße waren im Mai dieses Jahres ungewöhnlicher Lärm im Treppenhaus und drei unbekannte Personen aufgefallen. Sie riefen die Polizei. Die Unbekannten hatten auch tatsächlich in eine Wohnung des Mehrfamilienhauses eingebrochen und Schmuck wie Bargeld erbeutet. Dass sie sich diesmal noch aus dem Staub machen konnten, nützte ihnen nichts. Die Polizei hatte sie im Visier.
Im September ließen die Oberhausener Ermittler die Einbrecherbande hochgehen, zu der noch zwei weitere Personen gehörten. Die vier Männer im Alter von 18 bis 39 Jahren und eine 20-jährige Komplizin, alle Sinti oder Roma, sitzen jetzt in Untersuchungs-Haft. „Zwölf vollendete Einbrüche und 13 Versuche in ganz NRW werden ihnen vorgeworfen“, sagte am Montag Michael Keiser, der Leiter der Ermittlungskommission.
„Es zeigt die Professionalität der Täter“
Die Einbruchsermittler vom Kriminalkommissariat 21 nutzen alle ihnen möglichen Mittel zur Verfolgung der mutmaßlichen Straftäter. Sie wurden beobachtet, ihre Telefone abgehört. Dabei gestalteten sich die Ermittlungen als aufwändig. „Sie haben ihre Opfer gezielt ausgesucht“, sagte Keiser. Im Internet forschten die Täter etwa nach Geschäften, bei denen sich ein Einbruch lohnen könnte. „Sie betrieben auch Voraufklärung, überprüften, ob mit Polizei oder Zeugen zu rechnen sei“, sagte Keiser. „Sie haben sogar bei ihren Opfern angerufen, um zu gucken, ob die Luft rein ist“, ergänzte Kriminalhauptkommissar Carsten Mettler.
Ralf van Es, stellvertretender Leiter des KK 21, bezeichnete diese Art der Vorbereitung auf Einbrüche als ungewöhnlich. „Es zeigt die Professionalität der Täter“, verdeutliche van Es. Die hatten sich auch eine richtig geheime Existenz aufgebaut. Drei reisten jeweils aus Holland an. Zwei, die Frau und ein Mann, lebten in Oberhausen, ohne hier gemeldet zu sein. Die Wohnung war über eine Kontaktperson angemietet worden. Über Kontaktpersonen ließen die Täter, die weder einem Beruf nachgingen, noch irgendwelche Leistungen bezogen, auch Autos anmieten, mit denen sie zu den Einbruchsorten fuhren.
Als drei Bandenmitglieder am 14. September versuchten, Diebesgut in einem An- und Verkaufsgeschäft in Essen zu veräußern, wurden sie festgenommen. Zeitgleich die beiden übrigen. Einbruchwerkzeuge wurden sichergestellt.