Oberhausen. . Trauer um Hilde Arlt-Kowski: Jahrzehnte hat sie sich unermüdlich für die Kunst in Oberhausen engagiert.

Hildegund Arlt-Kowski, in der Szene bekannt und beliebt als wilde Hilde, ist tot. Die Nachricht macht alle betroffen und traurig, die das kulturelle Leben dieser Stadt seit vielen Jahren verfolgen. „Hilde war eine Impulsgeberin“, sagt Kuro, Walter Kurowski, einer ihrer vielen Wegbegleiter. In der Nacht zum Mittwoch ist sie gestorben.

„Am meisten geliebt habe ich ihre Originalität, ihre Frische und Offenheit. Sie machte keine Unterschiede zwischen Menschen, jeder war ihr willkommen“, sagt Gitti Auler, die Hilde Arlt-Kowski Ende der 50er Jahre kennen lernte und seitdem mit ihr befreundet war. Schon in den 60er Jahren hat Hilde in der Stadt kreative Akzente gesetzt, sich fürs Friedensdorf engagiert, sich an unzähligen Ausstellungen und Aktionen beteiligt, Kinder und Erwachsene zum Malen motiviert und Künstler verschiedener Genres zusammen gebracht. „Sie forderte einmal, eine Riesenrutsche für die Kinder zu bauen, vom Hauptbahnhof bis zum Friedensplatz“, erinnert sich Kuro.

Originalität und Offenheit

Sie war eine, die keine Grenzen akzeptierte, immer bereit, Unmögliches zu realisieren. Die rollende Parade durch die Marktstraße hätte sie begeistert, zur Kunstaktion auf dem Altmarkt wäre ihr sicher ein verrückter Beitrag eingefallen.

Es war Hilde, die das leer stehende Ladenlokal auf dem Altmarkt entdeckte und auf die Idee kam, es in einen Kunstort zu verwandeln. Es gelang ihr, die 1988 von Künstlerinnen aus verschiedenen Revierstädten gegründete Kunstinitiative Ruhr, (KIR), der sie angehörte, von ihrem Plan zu überzeugen. So eröffnete 2001 die Galerie an der Stöckmannstraße, die zehn Jahre das kulturelle Leben in der Innenstadt bereichern sollte.

Monatlich wechselten die Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, musikalische und Tanzdarbietungen fanden dort statt. Jede Menge Feste wurden gefeiert, die Galerie beteiligte sich an allen Kulturereignissen der Alten Mitte. Im Mittelpunkt meistens Hilde, die es nicht mochte, die zweite Rolle zu spielen. „Das gehörte einfach zu ihrer Persönlichkeit. Dafür hatte sie ein unglaublich großes Herz“, sagt Gitti Auler.

Hilde, die nie jemandem ihr Alter verriet, hätte am 1. Oktober Geburtstag gefeiert. Sie war kreativ bis kurz vor ihrem Tod. Sehr gefreut hat es sie, dass zwei Bilder von der Jury für die Ausstellung der Oberhausener Künstler ausgewählt wurden, die zur Zeit im kleinen Schloss der Ludwiggalerie zu sehen ist.

Noch mehr freute sie jedoch der große Erfolg ihres Drei-Generationen-Projekts, einer Präsentation mit Werken ihres Vaters Erwin Kowski, Bildern von ihr und Kunst ihres Sohnes Jan Arlt. Diese Ausstellung, während der Kurzfilmtage im Mai in der neuen Galerie KIR an der Elsässer Straße präsentiert, hat während des Filmfestes viele Festivalbesucher angelockt und begeistert.