Oberhausen. Die unklare politische Gemengelage nach dem starken Wahlsieg von Daniel Schranz (CDU) weckt große Befürchtungen.

In unserer Stadt befürchten nun nicht Wenige, dass sich Oberhausen in den nächsten fünf Jahren selbst blockiert – angesichts der unklaren politischen Gemengelage.

Schließlich haben wir jetzt einen CDU-Oberbürgermeister ohne eine eigene Mehrheit im Rat und eine Ampelkoalition mit Ratsmitgliedern, die von der derben Niederlage ihres OB-Kandidaten ziemlich erschüttert sind. „Ich verzeihe viel, aber ich vergesse nichts“, sagt einer.

Daniel Schranz wird es nach einem fünfjährigen Konfrontationskurs nicht einfach haben, ein Bündnis der Gutwilligen zu schmieden. Ebenso schwer ist es für ihn, nach einem so leidenschaftlichen Wahlkampf mit den Dezernenten, allen voran sein OB-Konkurrent und nun Stellvertreter, Apostolos Tsalastras, eine gute Arbeitsatmosphäre herzustellen.

Ausgleichendes staatsmännisches Verhalten

Immerhin hören sich die ersten Töne auf allen Seiten versöhnlich an: Denn alle wissen, dass sich Oberhausen auf keinen Fall noch mehr Stillstand erlauben kann. Das würde als erstes die Bürger, aber als zweites die gesamte politische Szene treffen.

Schranz ist auch deshalb gewählt worden, weil viele Bürger ihm zutrauen, die Stadt aus der Misere zu führen – seine politischen Inhalte haben damit eine hohe aktuelle demokratische Legitimität. Das muss die Ampelkoalition mitbeachten.

Schranz ist ein kluger Kopf, der in der Lage ist, Interessenlagen zu erkennen und diplomatisch vernünftige Kompromisse herbeizumoderieren. Zu seinem Charakter passt ausgleichendes staatsmännisches Verhalten sogar eher als aggressive Attacke. Dabei müssen aber alle mitmachen – für Oberhausen.