Oberhausen. Nach der Niederlage bei der OB-Wahl verspricht SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer eine konstruktive Haltung im Rat. Der künftige Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) will alle Parteien einbinden

Nach einem zeitweise recht hitzigen und kontroversen Wahlkampf bietet der frisch gewählte künftige Oberbürgermeister von Oberhausen, Daniel Schranz (CDU), allen Parteien im Rat die Zusammenarbeit zum Wohle aller Oberhausener an.

„Wir können unsere Stadt nur nach vorne bringen, wenn alle mitziehen. Die Lage unserer Stadt ist so schwierig, da muss man möglichst viele mitnehmen“, sagte Schranz am Tag nach seinem historischen Sieg in der einstigen SPD-Trutzburg Oberhausen im Interview mit dieser Zeitung.

Kein neues Bündnis

Die Ampelkoalition im Rat aus SPD, Grünen und FDP hat 30 Sitze und regierte bisher mit einer Stimme Mehrheit, nämlich der OB-Stimme. Die inhaltlich recht unterschiedliche Opposition im Rat hat ebenfalls 30 Stimmen: Linke, CDU, Bürgerbündnis BOB und deren Abspaltung Bürgerliste.

Schranz kündigte an, keine neue Koalition bilden zu wollen; die Ampelkoalition beschwor, das Bündnis auf Grundlage des Koalitionsvertrages von Juni 2014 weiter aufrecht erhalten zu wollen. Schranz will mit wechselnden Mehrheiten regieren. „Klassische Aufgabe für einen Oberbürgermeister ist es, sich Mehrheiten für seine Vorschläge im Rat zu organisieren.“

Die Ampelkoalition hat sich darauf verständigt, keine Fundamentalopposition zum CDU-Oberbürgermeister zu bilden. „Wir nehmen eine konstruktive Haltung ein und werden im Interesse der Stadt mit dem Oberbürgermeister zusammenarbeiten. Wir machen keine Blockadepolitik“, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer. Er kündigte an, noch mindestens bis 2017 als Vorsitzender seiner Fraktion zur Verfügung zu stehen, „wenn meine Fraktion das so will“.

Grünen hoffen auf gute Zusammenarbeit

Versöhnliche Worte gab es auch von Grünen-Fraktionssprecherin Regina Wittmann: „Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Oberbürgermeister und gehen davon aus, dass er vom konfrontativen zu einem integrierenden Politikstil findet.“ Auch Große Brömer bemerkte, es gebe „Zweifel an der Moderationsfähigkeit“ von Daniel Schranz. „Er muss jetzt einen Rollenwechsel vollziehen und sehen, dass eine Anti-SPD-Koalition nicht zu einer tragfähigen Regierung führt.“ Man werde sich die Konzepte des neuen Oberbürgermeisters genau anschauen und darüber diskutieren.

FDP-Gruppenchef Hans-Otto Runkler konstatiert: „Für Schranz wird es schwer, aus seiner Angriffshaltung herauszukommen. Er muss nun staatsmännisches Geschick beweisen – er kann nicht gegen die Koalition regieren.“