Sterkrade. . OGM-Chef Hartmut Schmidt schlug dem Verein jetzt ein Gelände vor. Es muss aber erst noch angekauft werden.
Seit zwei Jahren sucht der Tierschutzverein Oberhausen ein geeignetes Gelände für eine Wildtierstation. Junge, kranke oder verletzte Wildtiere, die im Stadtgebiet aufgegriffen werden, sollen dort aufgepäppelt und dann wieder in die Natur ausgesetzt werden. Hartmut Schmidt, Chef der Oberhausener Gebäude-Management GmbH (OGM), stellte dem Verein jetzt eine Fläche in Aussicht – vorausgesetzt, es gibt politische Mehrheiten dafür, sie ankaufen zu können.
Dabei geht es um einen 10.000 Quadratmeter großen Geländestreifen entlang der künftigen Betuwe-Linie in Sterkrade. Sie gehört zum früheren Zechengelände im Hinterland der Von-Trotha-Straße und der Weierstraße. Die OGM hat Interesse daran, dort insgesamt 50.000 Quadratmeter zu erwerben. Die übrige Fläche könnte als Ausgleichsfläche für Flächenversiegelungen durch Bebauung an anderer Stelle genutzt werden. Der Verein will dort außerdem eine Hundeschule betreiben.
Tierheim nimmt nur Haustiere
„Mein Angebot gilt unter dem Vorbehalt, dass wir das Gelände überhaupt kaufen können und unsere politischen Gremien allem zustimmen“, sagte Schmidt an die Adresse von Petra Barth, der Vorsitzenden, und Eva Jahn, ihrer Stellvertreterin. Auch könnten Aufbauten darauf nur errichtet werden, wenn sie entweder keiner Baugenehmigung bedürfen oder die Stadt dort Baurecht geschaffen hat. Ein entsprechender Bebauungsplan für das künftige Gewerbegebiet ist aber in Arbeit.
Die beiden Frauen zeigten sich nach einem Ortstermin von der Fläche im Schatten des alten Förderturms angetan. Bislang beherbergen sie diese Tiere in ihren privaten Gärten. „Das Tierheim in Mülheim/ Ruhr nimmt nur Haustiere auf“, berichtete Petra Barth, zum Beispiel Hunde, Katzen, Kaninchen und exotische Vögel. Schon Wasserschildkröten gehörten nicht dazu. Für sie würde der Verein auf dem Gelände gern einen Teich anlegen.
Außerdem geht es um Wildkaninchen, Igel und Eichhörnchen, um wilde Vögel, wildlebende Katzen, Füchse, Rehe, Enten, Hühner und Echsen. „90 Prozent der aufgegriffenen Wildtiere jedoch sind verletzt“, sagte Eva Jahn. Sie müssten behandelt und aufgepäppelt werden. Erst dann könnten sie wieder ausgesetzt werden.
Keine Sorge um die Pacht
Bei jagdbarem Wild müsse der jeweilige Jagdpächter informiert werden. Die Jäger aber hätten in der Regel nichts dagegen, wenn der Verein die Tiere in seine Obhut nehme. „Die Jäger erlösen die Tiere sonst nur von ihrem Leid, indem sie sie erschießen“, sagte Petra Barth. Meist könne man ihnen aber helfen.
Wenn es so weit komme, kündigte Hartmut Schmidt an, brauche sich der Verein über die Höhe der Pacht keine Sorgen zu machen. Denn die ehrenamtlichen Helfer würden ja Aufgaben übernehmen, die sonst die Stadt viel Geld kosten würden.