Oberhausen. . Das Mülheimer Tierheim steht auf einer soliden Finanz-Basis. Die Kosten von werden zu je 50 Prozent von den Städten Mülheim und Oberhausen getragen.

Schweißnasse Hände bekam zuletzt so manche Stadtverwaltung, als ein Brief des örtlichen Tierschutzvereins ins Haus flatterte. Landauf landab schlugen die Tierschützer Alarm. Man werde der Situation nicht mehr Herr und benötige dringend mehr finanzielle Mittel, um das Tierheim noch betreiben zu können. In Essen drohte der Tierschutzverein gar damit – natürlich nicht ganz ernst gemeint –, Fundtiere auf die Rathaustreppen zu setzen. In Krefeld machte das Tierheim sogar für eine Woche dicht, ehe die Stadt einlenkte und die Finanzierung wieder sicherte. Probleme, die es in Oberhausen nicht gibt. Zuständig ist das Tierheim in Mülheim, dessen Finanzierung Oberhausen zu 50 Prozent übernimmt. Die Einrichtung ist städtisch, die Finanzierung seit Jahren solide.

Trotzdem, sagt Amtstierärztin Dr. Heike Schwalenstöcker-Waldner, wäre man ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer auch hier aufgeschmissen. 300.000 bis 350.000 Euro pro Jahre koste es die beiden Städte, ihren Pflichtaufgaben nachzukommen. Denn um herrenlose und Fundtiere muss sich eine Kommune kümmern. So schreibt es das Gesetz vor. Die Aufnahme von Tieren, die ihre Besitzer einfach nicht mehr haben wollen, können die Mitarbeiter im Mülheimer Tierheim dagegen verweigern.

Spendenbereitschaft ist hoch

„Wir haben durch die kommunale Verwaltung volle Kostenkontrolle“, erklärt Schwalenstöcker-Waldner. Entwicklungen können genau beobachtet werden. Entstehende Finanzierungslücken werden schnell erkannt. Eine weitere wichtige, in Mülheim aber sehr tragfähige Säule, ist die Spendenbereitschaft. Während in Essen die Futterkosten den Tierschutzverein massiv belasteten, muss das Tierheim in Mülheim fast kein Futter hinzukaufen. „Spenden sind immer gefragt. Beim Futter funktioniert das bei uns sehr gut. Die Spenden-Boxen in Supermärkten oder im Tierfachhandel sind immer gut gefüllt. Das ist sehr wichtig für uns“, erklärt die Amtstierärztin.

Derzeit laufen an der Horbeckstraße umfangreiche Umbauarbeiten. Der Hundebereich erfährt eine Veränderung. Nach Abschluss der Arbeiten ist dann nur noch Platz für 16 Vierbeiner, dafür hat jeder von ihnen aber etwas mehr davon. Leichte Sorgenfalten bekommt Tierheim-Leiterin Marion Niederdorf aber, wenn sie an die Katzen denkt. „Im Sommer wird es manchmal schon eng“, erklärt sie. Platz für 30, maximal 40 kleine Tiger ist vorhanden. Kommen mehr, wird es kritisch. Die Lage entspanne sich aber zumeist bis zum Winter wieder. Außerdem ist Platz für bis zu 40 weitere Tiere, darunter viele Kaninchen und Meerschweinchen. Exoten finden aber keine Bleibe. „Ein Papagei war schonmal da, aber Reptilien können wir nicht versorgen. Wir verweisen dann an entsprechende Auffangstationen“, sagt Niederdorf.

Neben der Tierheimleiterin sind noch drei weitere hauptamtliche Mitarbeiter an der Horbeckstraße beschäftigt – übergangsweise derzeit sogar vier. Hinzu kommen noch zwei Auszubildende. Wenig Personal für bis zu 100 „Gäste“ in Spitzenzeiten in den Zwingern und Käfigen. Trotzdem können die Tiere in Not sicher sein, dass ihr Zuhause auf Zeit finanziell auf sicherem Fundament steht.