Oberhausen. Umfrage der Berliner Hochschule HTW: Unternehmer hängen am Standort, rügen aber Mängel bei Internet-Verbindung, Stadtverwaltung, Sauberkeit und Image.
Viele hiesige Unternehmen schätzen zwar insgesamt den Standort Oberhausen, vermissen aber schnelle Internetverbindungen, freie Gewerbeflächen, eine zügig funktionierende Stadtverwaltung, günstige Energiepreise, mehr Sauberkeit im Stadtgebiet – und sie sorgen sich um das Image Oberhausens im Rest der Welt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) im Auftrag der Stadt unter 585 Oberhausener Unternehmen, an der 141 teilnahmen – überwiegend mittelständische Betriebe mit 20 bis 50 Beschäftigten. Gelobt wurden die gute Infrastruktur (Autobahnen, Stromversorgung, Erreichbarkeit, Kundennähe), das Potenzial an Arbeitnehmern, die Kulturangebote, die Wohnqualität, die Wirtschaftsförderung und die Bildungsangebote.
„Meine Studenten waren überrascht, mit welch hoher Standortliebe die ansässigen Unternehmen Oberhausen begegnen“, sagt Wirtschafts-Professor Oliver Scholz bei der Vorstellung der Umfrageresultate. Erstaunt seien sie aus Berliner Sicht auch darüber, wie sehr Betriebe im Ruhrgebiet eine gute Internet-Qualität vermissen. Zudem habe sich gezeigt, dass Firmen die Gewerbesteuerlast hier zwar als hoch empfinden, dies aber für sie kein Grund sei, die Stadt zu verlassen.
Kämmerer und OB-Kandidat Apostolos Tsalastras will die Ergebnisse nutzen, den Bedürfnissen der Unternehmer besser entgegenzukommen. Alle Gewerbegebiete sollen schnelles Internet erhalten, die bestehenden Gewerbeflächen sollen konkret entwickelt, wichtige Bauvoranfragen und -genehmigungen sollen schneller und lösungsorientierter erledigt werden. „Beim Oberbürgermeister muss ein direkter Ansprechpartner für die Wirtschaft installiert werden“, sagt Tsalastras. „Unternehmen benötigen nicht nur schnelles Internet, sondern auch eine schnelle Stadtverwaltung.“