Oberhausen. . Langzeitarbeitslose sollen bei der Logistik und bei Arbeiten in Wohnungen für Flüchtlinge helfen. Fünf Stellen werden dafür bei der Awo geschaffen.

Die Stadt Oberhausen möchte Flüchtlingen unter die Arme greifen, die von einer Gemeinschaftsunterkunft in eine eigene Wohnung umziehen. Dafür sollen ab Oktober fünf Stellen bei der hiesigen Arbeiterwohlfahrt geschaffen werden. Die Idee dahinter: Langzeitarbeitslosen eine Perspektive zu geben und gleichzeitig Flüchtlinge zu unterstützen.

Hoher Aufwand

„Der Aufwand bei einem Umzug ist oft hoch. Es müssen Sachen transportiert werden, und in den Wohnungen fallen auch noch Arbeiten an“, erklärt Frank Bohnes, Leiter des Bereiches Soziales bei der Stadt, die Beweggründe für dieses Projekt. „Da muss tapeziert und vielleicht auch noch Laminat verlegt werden“, erläutert er. Das könne nicht jeder selbst erledigen. Oft fehlen Werkzeuge und die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten. Handwerker zu beauftragen scheitert zum einen an der Sprachbarriere und zum anderen am fehlenden Geld.

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Von Thomas Mader, Hubert Wolf, Lokalredaktionen

Die Sozialarbeiter der Stadt, die mit der Betreuung der Flüchtlinge beauftragt sind, stoßen in diesem Bereich jedoch an ihre Grenzen, die Organisation und Abstimmung mit ehrenamtlichen Helfern nimmt viel Zeit in Anspruch. Darum soll nun ein eigenes Team ins Leben gerufen werden, dass eben gezielt Flüchtlinge beim Umzug und bei der Herrichtung der Wohnung unterstützt.

„Dies geschieht im Rahmen der öffentlich geförderten Beschäftigung“, führt Jochen Kamps, Geschäftsführer der Awo in Oberhausen, aus. Finanziell getragen wird die Maßnahme zum Teil aus Landesmitteln und zum Teil vom Jobcenter. „Es handelt sich dabei um sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze“, so Jochen Kamps. Zunächst gebe es eine Bewilligung für ein Jahr, grundsätzlich soll dieses Projekt jedoch mindestens zwei Jahre laufen.

Arbeitslose werden qualifiziert

„Wenn man sich vorstellt, dass eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern von der Gemeinschaftsunterkunft Bahnstraße in eine Wohnung in Alt-Oberhausen vermittelt wird, dann sieht man schon allein die logistischen Probleme.“ Einen gebrauchten Kühlschrank, den die Frau vielleicht schon als Spende erhalten hat, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren, sei kaum machbar, verdeutlicht Kamps die bislang bestehenden Schwierigkeiten.

Dass neben der Unterstützung der Flüchtlinge dabei auch Langzeitarbeitslose eine Perspektive erhalten, das sei in jedem Fall unterstützenswert. „Dadurch kommt Struktur in den Alltag, es kann wieder ein ganz neues Selbstbewusstsein aufgebaut werden“, glaubt Jochen Kamps. Zudem werden die Arbeitslosen weiter qualifiziert.