Oberhausen. Verein Kunst im Turm will, dass Neu-Oberhausener mit am Mobil-Imbiss bauen. Kochteam soll die Festivals der Region bereichern.
Aus dem Fonds Soziokultur gefördert, erhält Kitev, der Verein Kunst im Turm, 45.000 Euro für die Umsetzung des Projekts „Flüchtlingsküche“. Unter dem Motto, „man isst, wo man ist“, soll eine mobile Container-Küche, mit gebaut und mit betrieben von den Neubürgern, durch Oberhausen und andere Revierstädte rollen, möglichst zu Orten, wo Kultur gespielt wird.
Ob Musikfestival, Kinderfest oder Filmschauplatz NRW – überall, wo Kreative anzutreffen sind, soll das international besetzte Küchenteam Gelegenheit bekommen, andere nicht nur von seiner Kochkunst zu überzeugen, sondern auch mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Wer den Film „Kiss the Cook“ kennt, kann sich vorstellen, wie das funktionieren könnte.
Doch „Kiss the Cook“ hatten die Kitev-Aktivisten Agnieszka Wnuczak und Christoph Stark noch nicht gesehen, als sie die Idee der fliegenden Küche schmiedeten. Daran gedacht, das Gefährt so zu konstruieren, dass es auch ein mobiles Kino transportieren könnte, hatten sie allerdings schon. Schließlich sind beide mit den Leuten befreundet, die für die Kurzfilmtage 2010 das Taschenkino kreierten, das sich auf- und zuklappen lässt und schon während Kurzfilmfesten in Oberhausen auf dem Friedensplatz stand und Musikvideos zeigte.
Ähnlich wie im Film „Kiss the Cook“
Doch zurück zur Küche. Auch sie soll wie das Kleinkino vom LKW absetzbar sein. „Die Leute sollen nicht von oben herab bedienen (wie im Kiss the Cook-Film), sondern mitten unter den Gästen sein“, erklärt Christoph Stark. „Also brauchten wir ein Transportmittel, das sowas kann, ohne dass wir einen Kran einsetzen müssten.“
Flüchtlinge in DeutschlandGesucht, gefunden: Auf einem Duisburger Schrottplatz entdeckten die Kitevler das Objekt der Begierde. Einen 7 1/2--Tonner, der alle Kriterien erfüllt. „Er muss in die Stadt fahren können, muss von jemandem, der den normalen Führerschein besitzt, lenkbar sein und muss sich eben so runterfahren lassen, dass wir die Ladung – in diesem Fall die Küche – mit Manpower abladen können.“
TÜV-tauglich ist der LKW mittlerweile schon. Nun heißt es, ‘ran an den Küchenbau. Dafür hat Agnieszka Wnuczak einen Entwurf gezeichnet, der sogar eine Dachterrasse vorsieht. Einen Regenschutz gibt’s selbstverständlich auch.
Jetzt gilt es, unter den Neu-Oberhausenern diejenigen zu finden, die Spaß haben, an der Küche mit zu bauen. „Dafür holen wir Leute ins Boot, um den Kontakt herzustellen. Auch werden wir Gespräche mit dem Arbeitsamt führen, wir müssen uns ans Arbeitsrecht halten. Ziel ist, dass sich der Food-Truck selber trägt.“