Oberhausen. Hat der hitzig-schwüle Sommer, der meist ziemlich regenfrei war, den Landwirten die Ernte vermiest? Die Landwirte meinen überraschend: Nein.

Es ist überstanden. So zumindest die Prognose der Wetterexperten zum brütenden Sommer: Sinkende Temperaturen, frischer Wind und Regen. Die drückende Hitze der letzten Wochen verabschiedet sich – zumindest vorerst einmal.

Die Landwirte in der Region hatten – vor den starken Regengüssen der vergangenen Woche – bei teils extrem hohen Temperaturen mit staubigen Feldern zu kämpfen. Während das Thermometer Richtung 40 Grad-Marke kletterte, krempelten die Bauern die Ärmel hoch, um ihre Ausbeute vor dem Vertrocknen zu retten.

Durch die Hitze ist das angebaute Getreide schneller reif geworden. „Wir haben Gott sei Dank alles rechtzeitig vom Feld gekriegt. Dazu war ein wahnsinniger Arbeitseinsatz notwendig. Wir haben sogar Nächte durchgearbeitet“, sagt Friedrich von der Bey, Chef vom Diekerhof. Größere Einbußen sind dem Bauern dadurch erspart geblieben. Auf seinen Äckern baut von der Bey Gerste, Weizen und Mais an.

Auch Friedrich Scheidt, Seniorbauer beim Lepkeshof, musste keine dramatischen Ernteeinschnitte hinnehmen. Seine guten Vorbereitungen sorgten dafür, dass er im Hochsommer nicht auf dem Trockenen saß.

Felder stark bewässert

„Während der Dürrephase haben wir unsere Felder stark bewässert. So sind wir nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen“, sagt Scheidt. Der Lepkeshof bietet seit Jahren Bürgern an, Obst selbst zu pflücken. Äpfel, Erdbeeren und Blumen können mittlerweile auf den Feldern von Kunden eigenhändig geerntet werden. „Es ist wichtig, sich immer neuen Gegebenheiten anzupassen“, meint der Bauer.

Als stiller Verbündeter der Landwirte hat sich in den vergangenen Wochen der Boden entpuppt. Die Erde in Oberhausen kann das wenige Wasser gut halten. Beklagen wollen sich die Landwirte nicht. „Wir müssen immer das Beste aus dem Wetter machen. Ändern können wir es eh nicht“, sagt von der Bey. „Außerdem ist der Bauer nie zufrieden mit dem Wetter.“