Oberhausen. . Die Zahl der gemeldeten Ratten steigt in diesem Jahr in Oberhausen deutlich an. Zu warmer Winter? Bürger gehen zu sorglos mit ihren Essensresten um.

Seit dem vergangenen Jahr steigt die Zahl der Ratten-Fälle an, die Oberhausener der Stadt anzeigen. 2013 waren es 400 Ratten-Meldungen im gesamten Jahr, 2014 bereits 570 und in diesem Jahr bisher schon 470. Da ist es recht wahrscheinlich, dass die Höchstzahl der vergangenen drei Jahre von 580 Rattensichtungen (2012) diesmal übertroffen wird. Von einer Plage will Stadtsprecher Martin Berger dennoch nicht sprechen.

Fakt ist aber, dass die Firma Bastex jede Menge Arbeit hat. Die Essener Schädlingsbekämpfer gehen im Auftrag der Stadt Oberhausen gegen die Ratten vor. Alle zehn Tage sind sie hier unterwegs. „Wir machen stetig etwas gegen die Ratten“, sagt Ina Schild von Bastex.

Bürger sind sensibilisiert

Dass die Meldungen der Bürger, Ratten gesehen zu haben, gestiegen sind, hat auch ihre Firma gespürt. Zeitweise musste der Betrieb mehr als 30 Fälle je Einsatz bearbeiten. „Wir mussten die Fälle, um die wir uns kümmern, pro Einsatz auf 25 deckeln, sonst hätten wir es nicht mehr geschafft“, sagt Ina Schild.

Warum mehr Meldungen bei der Stadt eingehen, darüber lässt sich spekulieren. Martin Berger sagt: „Dass die Fälle dieses Jahr steigen, liegt vermutlich am milden Winter.“ Ina Schild könnte sich auch vorstellen, dass Bürger einfach genauer hinsehen und für die Problematik sensibilisiert sind.

"Essensreste spielen eine große Rolle"

Die Tiere fühlen sich in Städten so wohl, weil sie in der Nähe der Menschen genug Nahrung finden. Die Bürger machen es den Tieren dabei oft sehr leicht. So warnt Schild davor, Essensreste auf den Kompost zu werfen. „Sie gehören in die Bio- oder Restmülltonne.“ Nach der Grill-Party sollten die Müllsäcke nicht draußen stehen bleiben. Vogelhäuschen bergen ebenfalls ein Risiko. Futter, das hinunterfällt, landet auf dem Speiseplan der Ratten.

„Essensreste spielen eine große Rolle“, sagt Ina Schild, „aber sie sind nicht immer die Ursache“. Das kann unter anderem ein Teich sein. Dort trinken die Nager. Auch bei Kanalarbeiten ist es möglich, dass die Tiere aufgeschreckt werden. Einen Weg in den Garten können die Tiere ebenso über Regenrinnen finden.

Lassen sich Ratten nieder, dann ist es ratsam, die Stadtverwaltung anzurufen ( 825-0). Das Rathaus sammelt die Beschwerden und schickt auf eigene Rechnung die Kammerjäger durch die Straßen, die Giftköder auslegen. Das Gift wirkt erst nach einigen Tagen bei den Ratten. Das soll garantieren, dass alle Tiere einer Population sterben. Stirbt eine Ratte (der Vorkoster) sofort, dann rühren die anderen den Köder nicht mehr an.