Oberhausen. . Am Sommerfest der Freien Demokraten nahm auch Apostolos Tsalastras teil. Liberale betonen Gemeinsamkeiten mit dem OB-Kandidaten.

Sogar für den seit über elf Jahren in Oberhausen arbeitenden Stadtkämmerer Apostolos Tsalastras gibt es noch Premieren: Der Sozialdemokrat war am Donnerstag Ehrengast beim Sommerplausch der Freien Demokraten. „Herr Tsalastras ist ja auch unser Oberbürgermeisterkandidat“, betonte FDP-Kreisvorsitzende Regina Boos. „Wir werden ihn im Straßenwahlkampf kräftig unterstützen.“

Gemeinsame Wahlkampfauftritte, aber auch rein liberale Infostände werde es geben. Man werde auch in den Stadtteilen Präsenz zeigen, gibt Boos an.

Eigene Parteiplakate wollen die Freien Demokraten allerdings nicht für ihn drucken. Boos: „Die OB-Wahl ist eine Personenwahl. Außerdem ist unser Partei-Signet ja auf den Wahlplakaten von Herrn Tsalastras gedruckt.“ Ebenso wie das der Grünen und das der SPD; sichtbarer Ausdruck der regierenden Ampelkoalition im Rat. „Eine Wahlkampagne aus einem Guss“, nennt das der Kandidat. Würden SPD, FDP und Grüne jeweils eigene Plakate für ihn drucken, wirkte das doch eher chaotisch.

Zahlreiche Schnittpunkte

Zahlreiche Schnittpunkte sieht die FDP-Kreisvorsitzende mit dem SPD-Mann: „Wie wir will Herr Tsalastras auf eine weitere Erhöhung der Gewerbesteuer verzichten, nach Möglichkeit sollte sie sogar zurückgefahren werden. Und Bildung sowie die Neuen Medien sind seine wie auch unsere Themen.“

Gefragt, welche vier Punkte sie nennen würde, die für den Kandidaten sprechen, sagt Boos: „Erstens spricht er alle Bürger an. Zweitens kennt er Oberhausens Extreme, also sowohl die finanzielle Schwäche als auch die kulturelle Stärke der Stadt. Drittens hat er Erfahrung in fast allen Verwaltungsbereichen und viertens ist er beharrlich, wenn es darum geht, an Dingen zu arbeiten.“ Kritische Anmerkungen aus den eigenen Reihen, dass die FDP einen Sozialdemokraten unterstützt habe sie bislang nicht vernommen. „Die Entscheidung der Mitgliederversammlung war ja auch einstimmig.“

Für Thomas Nückel, Landtagsabgeordneter der FDP und am Donnerstag ebenfalls Ehrengast der Oberhausener Liberalen, ist es kein Widerspruch, dass er in Düsseldorf die rot-grüne Landesregierung kritisiert, während seine Partei hier vor Ort einen Sozialdemokraten dabei unterstützt, das höchste Amt der Stadt zu erreichen: „Ich finde es gut, wenn in den Städten verschiedene Parteien kooperieren. Dieser Pragmatismus ist auch für den Bürger sinnvoll.“

Apostolos Tsalastras hörte es gerne. Und er setzt darauf, dass nach seinem Sieg bei der OB-Wahl diese breite Gemeinsamkeit fortgesetzt wird.