Oberhausen. . Daniel Schranz (CDU) und Apostolos Tsalastras (SPD) diskutierten am WAZ-Mobil beim Hafenfest.
Um die Freizeitangebote in Oberhausen und die Situation des Centros sollte es am Sonntag am WAZ-Mobil beim Hafenfest an der Marina gehen. Die beiden OB-Kandidaten der großen Parteien, Daniel Schranz (CDU) und Apostolos Tsalastras (SPD), lieferten sich dort eine einstündige Diskussion mit Moderator Tobias Appelt. Dabei kamen aber auch andere Felder der Stadtpolitik zur Sprache.
„Wie kann man die schönen Seiten der Stadt besser bekannt machen?“, fragte Appelt die Kandidaten. „Bei 23 Millionen Besuchern im Jahr kann der Bekanntheitsgrad ja so schlecht nicht sein“, konterte darauf Tsalastras. „Aber auswärts kennt man von Oberhausen nur das Centro und den Gasometer“, sagte Schranz. Und außerhalb vom Centro stehe es mit der Aufenthaltsqualität nicht mehr so gut, wenn man nur an den Revierpark Vonderort denke. „Der Abstand zwischen dem Centro und den Stadtteilen ist zu groß geworden“, beklagte der CDU-Kandidat unter großem Applaus aus den Reihen der rund 50 Zuhörer. „Wir müssen die anderen Zentren stärken“, pflichtete Tsalastras ihm bei.
Flächendeckend schnelles Internet
Apostolos Tsalastras war stolz auf die Vereinbarung der Stadt mit der Telekom, bis 2018 fast flächendeckend schnelles Internet in Oberhausen anzubieten. „Damit stehen wir in NRW bald einzigartig da.“ Daniel Schranz dagegen stellte der Wirtschaftsförderung im Rathaus kein gutes Zeugnis aus. So wichtig die Freizeitbranche ja sei, aber sie schaffe doch oft nur Mini-Jobs. „Es fehlen ganz normale Gewerbegebiete mit ganz normalen Arbeitsplätzen“, so Schranz. Ein innovativer Betrieb wie Lenord & Bauer habe seine Produktion nach Gladbeck verlagert. Und die größte laufende Investition hier sei das neue Jobcenter am Altmarkt, für die Verwaltung der Arbeitslosigkeit also. Das sei irgendwie typisch für Oberhausen. Es fehle ein klares Bekenntnis zur Förderung des Mittelstandes. Nur von dort seien neue Arbeitsplätze zu erwarten. Das gehe natürlich nicht mit extrem hohen Steuersätzen.
„Wir können die Steuern nicht drastisch reduzieren“, hielt ihm der amtierende Stadtkämmerer entgegen. Das gehe erst ab 2018, wenn der Bund der Stadt einen Teil der hohen Soziallasten abnehme.
Beide Kandidaten waren sich einig, dass Oberhausen eine Hochschule fehle. „Da hätte ich mir mehr Einfluss von Herrn Schranz auf die frühere CDU-geführte Landesregierung gewünscht. Die hat die Standorte vergeben“, erklärte Tsalastras. Jetzt gelte es, das Potenzial des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik für gewerbliche Ansiedlungen zu nutzen, sagte Tsalastras.