Oberhausen. Der Blindgänger am früheren Autohaus Kramer ist unschädlich gemacht. Wegen Fußgängern in der Nähe des Fundorts hatte sich die Entschärfung verzögert.

Die Fünf-Zentner-Bombe auf dem ehemaligen Betriebshof des Autohauses Kramer an der Fahnhorststraße / Ecke Richard-Wagner-Allee in Osterfeld-Heide ist seit 18.53 Uhr am Dienstagabend entschärft. Sprengmeister Peter Gieseke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf konnte um 18.30 Uhr mit der Entschärfung beginnen - eine halbe Stunde später als geplant. Fußgänger und Radfahrer, die von der Bombe nichts wussten, hatten sich noch im OLGA-Parks aufgehalten und damit zu nah an der Fundstelle.

Rund 1000 Menschen müssen in der Evakuierungszone im Radius von 250 Metern um den Fundort (innerer Kreis) ihre Wohnungen verlassen. In der Sicherheitszone (äußerer Kreis) sollten Türen und Fenster geschlossen bleiben.
Rund 1000 Menschen müssen in der Evakuierungszone im Radius von 250 Metern um den Fundort (innerer Kreis) ihre Wohnungen verlassen. In der Sicherheitszone (äußerer Kreis) sollten Türen und Fenster geschlossen bleiben. © Stadt Oberhausen

Für die Entschärfung mitten in dem Mischgebiet mussten rund 1000 Menschen in einem 250-Meter-Radius um den Fundort herum ab etwa 17 Uhr ihre Wohnungen bzw. Geschäftsräume verlassen. Betroffen war auch die ÖPNV-Trasse vom Sterkrader Bahnhof nach Alt-Oberhausen: Straßenbahnen der Linie 112 standen still, Busse wurden umgeleitet. Die Vestische Straße, eine der Hauptverkehrsadern des Stadtteils, war ebenfalls gesperrt, so wie 15 weitere Straßen rund um die Fundstelle.

Vier Kitas in der Sicherheitszone

In der Sicherheitsszone im Umkreis von 500 Metern zum Fundort der Bombe lagen vier Kindertagesstätten sowie die Seniorenresidenz am OLGA-Park. Die Sicherheitszone musste nicht evakuiert werden. Alle Bewohner sollten die Fenster geschlossen halten und sich in Räumen aufhalten, die der Fundstelle abgewandt waren. Die Feuerwehr hatte die Anwohner in Osterfeld und Eisenheim per Lautsprecherdurchsage informiert. Wer seine Wohnung nicht aus eigener Kraft verlassen konnte, dem halfen Rettungskräfte: Per Liegendtransport kamen sechs Personen in die Seniorenresidenz. Dort blieben sie, bis Peter Gieseke mit seiner Arbeit fertig war.

Bombe bei Luftbildaufnahmen entdeckt

Der Blindgänger war bei den Abrissarbeiten für die neue Kaufpark-Filiale gefunden worden. "Bei Luftbildaufnahmen des Ordnungsamts ist der Blindgängerverdacht aufgekommen", sagt Bauunternehmer Walter Brandenburg, der auf dem Gelände den neuen Supermarkt hochziehen wird.

Seit Donnerstag hatten vier Arbeiter mit einem Bagger den Fremdkörper vorsichtig aus sechs Metern Tiefe gebuddelt. Per Sondenbild hatte sich der Verdacht am Dienstagmittag bestätigt: Es handelte sich um eine Weltkriegsbombe.

(lin/stew)