Oberhausen. . Der OB-Kandidat der SPD, Apostolos Tsalastras, traf sich mit Bürgern am Südmarkt in der Nähe der Flaßhofstraße, um über das Wohnumfeld dort zu reden.
Es war keine „Rote Laterne“, sondern ein großer leuchtender SPD-Schirm, den Genosse Ercan Telli für den Oberbürgermeister-Kandidaten Apostolos Tsalastras (SPD) hochhielt. Der Schirm diesmal als Symbol für: Posto packt es auch an der „Roten Meile“ Flaßhofstraße und in deren Umfeld.
Am Treffpunkt Südmarkt wehte der Wind am Montag heftig, die Stimmung dagegen blieb gelassen. Es entwickelte sich sogar ein recht konstruktives Gespräch. Das verfolgten auch Besitzer von Häusern an der Flaßhofstraße und der Pächter der meisten Gebäude dort. Es schien, als hätten sie auch einmal einen Blick auf den möglichen neuen Chef der Stadt werfen wollen. Natürlich interessierte die Männer, ob es Probleme mit der Flaßhofstraße gibt. „Es hätte mich gestört, wenn das Bordell und die Prostitution mit Kriminalität gleichgesetzt worden wären“, erklärte der Pächter. Ein Hausbesitzer zeigte sich beruhigt, dass die Schwierigkeiten nach Schilderungen der versammelten Bürger im Umfeld der Straße liegen und mit ihr nichts zu tun haben.
"Verlagerung des Bordellbetriebs rechtlich nicht möglich"
Denn eines hatte Tsalastras gleich zu Beginn klar gemacht: „Eine Verlagerung des Bordellbetriebes ist rechtlich nicht möglich.“ Sie versuchten aber, den Betreibern das Leben nicht so leicht zu machen. So habe die Stadt die Sexsteuer erhoben. Tsalastras weiter: „Wir versuchen über Bebauungspläne, eine legale Ausweitung zu verhindern.“ Das sei ihnen bisher auch gelungen.
Die Bürger machten dann deutlich: „Es geht nicht allein um die Flaßhofstraße, es geht um das Umfeld, das immer schlechter wird.“ An der Blumenthalstraße würden Vorgärten als Toiletten benutzt. Autos beschädigt. Die Straße würde immer schmutziger. Die Mängelliste war noch lang und bunt. So ärgerte sich eine Frau über leicht bekleidete Damen, die zum 24 Stunden geöffneten Kiosk an der Blumenthal-/Ecke Linsingenstraße liefen. Das Licht der neuen Laternen reiche nicht mehr. Die Tütchen für Hinterlassenschaften von Hunden an entsprechenden Spendern auf dem Südmarkt seien lange aus.
Nicht alleine abends rausgehen
Eine Zuhörerin schilderte: „Es sind so viele aggressive Jugendliche hier.“ Ein Mann bestätigte diesen Eindruck: „Ich würde meiner Frau nicht mehr zumuten, abends allein raus zu gehen.“
Eine Frau fand den Zaun zur Flaßhofstraße so unattraktiv. Andere ärgerte der Lärm, den Rennen fahrende Autos nachts verursachten, aber auch kleine Kinder, die zu nachtschlafender Zeit draußen spielten.
Tsalastras bekam eine Menge an Anregungen mit auf den Weg. „Ich werde mit der Verwaltung reden, wie sie umzusetzen sind“, sagte der Kämmerer. Er glaubte, dass noch eine Menge mehr zu machen sei, als bisher passiert. „Ich werde mit der Polizeipräsidentin reden, ob das Konzept hier noch mal geändert werden muss“, überlegte er eine Lösung für die aggressiven Jugendlichen und die Bürgerängste. Für die nächtlichen Raser schweben dem SPD-Mann Straßenhuckel vor.
Sein Ziel: „Wir sollten sehen, eine bessere Lebensqualität hinzubekommen, für die, die hier leben.“ Noch vor der Wahl will er sich erneut mit den Anwohnern treffen. Tsalastras sagte eines deutlich: „Auch wenn die Flaßhofstraße weg wäre, entstünde hier nicht plötzlich das blühende Leben.“ Auf der anderen Seite der Marktstraße sei es auch nicht schöner.