Oberhausen. . In Oberhausen ruft die Deutsche Telekom zur Verschönerung ihrer grauen Kästen auf. Straßenkünstler können sich für ein Gehäuse bewerben.

„Aus grau wird bunt“ - unter diesem Stichwort möchte die Deutsche Telekom nun ihre grauen Außengehäuse, die bisher an vielen Straßenrändern ein eher tristes Dasein fristen, zur farblichen Neugestaltung freigeben. Auch wenn das bisher schon grundsätzlich möglich war, hatte vor allem das Genehmigungsverfahren potenzielle Straßenkünstler durch den hohen Aufwand abgeschreckt. Bisher mussten erst umfangreiche Formulare ausgefüllt und an den Konzern gesendet werden.

Interessierte Straßenkünstler können sich ab sofort in einem vereinfachten Verfahren an den Konzern wenden und eine Genehmigung für die Umgestaltung eines Außengehäuses beantragen. Unter dem Namen der Aktion als Betreff muss dazu nur noch eine E-Mail an die Adresse produktion@telekom.de gesendet werden.

Bundesweit 100.000 solcher Telekom-Kästen

Wie viele es von den sogenannten Multifunktionsgehäusen in Oberhausen genau gibt, ist bei der Telekom indes gar nicht bekannt. „Eine genaue Zahl für die einzelnen Städte im Ruhrgebiet liegt uns nicht vor“, sagt Telekom-Sprecher George McKinney. Klein dürfte der Oberhausener Anteil allerdings nicht ausfallen: Deutschlandweit gebe es nach Angaben der Telekom rund 100.000 solcher Kästen, dazu kämen aber auch noch zahlreiche Geräte anderer Firmen.

Auch deshalb muss in der Nachricht an den Telekommunikationskonzern der genaue Standort der designierten Kunstfläche übermittelt werden. Daraufhin findet dann eine entsprechende Überprüfung statt, ob es sich überhaupt um ein Gehäuse der Telekom handelt. Zusätzlich wird auch eine Skizze des geplanten Motivs sowie eine Beschreibung des aktuellen Zustands des Gehäuses gefordert, damit bereits gestaltete Kästen nicht übermalt werden. Fallen diese Überprüfungen dann positiv aus, wird die Anfrage in der Regel formlos bestätigt.

Regeln bei der Bemalung einhalten

Auch wenn die formalen Hürden für die Gestaltung der Kästen gesenkt wurden, gilt es aber auch weiterhin einige feste Regeln bei der Gestaltung zu beachten: Um etwa eine Überhitzung der Geräte bei starker Sonneneinstrahlung zu vermeiden, dürfen die Kästen nicht komplett in Schwarz bemalt werden.

Auch Lüftungsöffnungen und bewegliche Teile, etwa Scharniere oder Schlösser, müssen frei von Farben bleiben. Werbung sowie Motive, die politische oder religiöse Themen zum Inhalt haben oder ethisch und moralisch fragwürdig sein könnten, sind ebenfalls grundsätzlich verboten.

Der Bonner Konzern verspricht sich durch die vereinfachte Neugestaltung nicht nur eine bessere Optik für die jeweiligen Stadtbezirke, sondern erhofft sich auch einen besseren Schutz vor Vandalismus und illegalen Schmierereien.

Doch die Telekom ist in Oberhausen nicht das erste Unternehmen mit dieser Idee: Auch die Energieversorgung Oberhausen, die ähnliche Kästen zur Kabelverteilung im Stadtgebiet betreibt, ruft regelmäßig zu Malaktionen an ihren Gehäusen auf.

Eingeladen werden dazu seit vielen Jahren Schülerinnen und Schüler aus Oberhausen, deren Werke im Anschluss von einer Jury bewertet und prämiert werden.