Oberhausen. . Vom 4. bis 6. September feiern die Osterfelder zum 30. Mal ihr Stadtfest. Volle Gassen sind in Oberhausen-Osterfeld zu erwarten – dank des Einsatzes einiger Ehrenamtler.

Um das Osterfelder Stadtfest als eines der größten ehrenamtlich organisierten Straßen- und Platzfeiern in Oberhausen würdig in Szene zu setzen, lassen sich die Veranstalter nie lumpen: Jedes Jahr tüfteln die unentgeltlich Engagierten an einem Motto für die viele Tausend Besucher anlockende Sause. Mal feiern die Osterfelder anlässlich der vielen Kräne und Abrissbagger im Sttadtteilzentrum mit Helm und Schaufel ein Baustellenfest, mal greifen sie zu Tennisschläger und Fußball um zu zeigen: In Osterfeld ist einiges in Bewegung.

In diesem Jahr, zum 30. Osterfelder Stadtfest vom 4. bis 6. September, steigen die Organisatoren ins Boot – ins Drachenboot, um genauer zu sein: Vom Vereinshaus der TC-69-Kanuabteilung paddeln die Vorstandsmitglieder des Bürgerrings und der Werbegemeinschaft „Wego“ über den Rhein-Herne-Kanal und winken in die Kamera des Fotografen.

Aufwendiges Sicherheitskonzept

Seit vielen Jahren arbeitet dieses Team in nahezu gleicher Zusammensetzung für das Fest. „Wir sitzen seit 30 Jahren in einem Boot“, benennt Marita Wolter (Bürgerring) das diesjährige Motto – und Hans-Georg Gosda (Wego) ergänzt unterm Regenschirm: „Und das bei Wind und Wetter.“

Coverbands und Jugendblasorchester im Programm

Vom 4. bis zum 6. September findet das Stadtfest mit zahlreichen Verkaufsständen, Vereinsaktionen, mehrstündigem Programm auf zwei Bühnen sowie verkaufsoffenem Sonntag, Trödel- und Bauernmarkt statt. Coverbands High Five und Schröders machen Musik, das Schönebecker Jugendblasorchester aus Essen und Schüler der städtischen Musikschule treten auf.

Stände stehen an der Gilden-, Berg- und Kirchstraße – der Marktplatz, sonst Standort für eine Bühne, bleibt diesmal wohl wegen Bauarbeiten außen vor. Das komplette Programm wird im August vorgestellt.

Entstanden ist das Osterfelder Stadtfest aus einer Bierkrug-Feier vor 30 Jahren. „In ganz Oberhausen gab es damals ein Fest, an dem sich die Stadtteile mit Aktionen beteiligen sollten“, erinnert sich Rudolf Krenz. Die Osterfelder stießen mit bedruckten Bierkrügen an – daraus entstand eine große Feier mit Festzelt und Auftritten bekannter Musiker wie Wolfgang Petry oder Bands wie die Höhner. „Wir haben immer viel Zuspruch von den Menschen im Stadtteil bekommen und gemeinsam weitergemacht“, sagt Krenz – bei Sturm und Hagel, bei 40 Grad in der prallen Sonne haben die Osterfelder gefeiert.

Zunehmend aufwendiger gestaltete sich die Organisation des Festes ab 2010: Nach der Massenpanik bei der Duisburger Loveparade mit 21 Toten wird intensiver aufs Sicherheitskonzept geschaut. „Heute arbeiten wir ein halbes Jahr an unserem Sicherheitskonzept“, sagt Krenz. Kaum ist ein Stadtfest zu Ende, beginnen die Arbeiten fürs nächste.

Lehrgang fürs Schilderaufhängen

Möglich ist das nur, weil die Organisatoren ihr Wissen und ihre Zeit ehrenamtlich einbringen – der eine plant das Programm, der andere kümmert sich um die Finanzen, der dritte belegt in seiner Freizeit einen Lehrgang, damit Verkehrsschilder während des Festes korrekt aufgehängt werden. „Würden wir dafür etwa eine Fremdfirma einkaufen, wäre das nicht zu finanzieren“, sagen die Organisatoren.

Trotz der vielen Arbeit: Wer mit den Organisatoren übers Stadtfest spricht, merkt ihnen die Freude an dieser wiederkehrenden Feier an. Übergegangen ist dies Engagement längst in die nächste Generation: Daniel Lübbe, Schwiegersohn von Wego-Chef Gosda, hat sich früher in der Jugendarbeit der Kirchgemeinde engagiert. Als er in Osterfeld angefangen habe zu arbeiten, sei für ihn klar gewesen: „Hier will ich mich auch engagieren.“