Oberhausen. . Auf dem zentralen Marktplatz in Oberhausen-Osterfeld wird ab Juni an einer neuen Tiefgarage gebaut. Das dauert wohl bis September. Das 30. Stadtfest vom 4. bis 6. September bündelt sich deshalb an der Gildenstraße.

Ausgerechnet zum runden Geburtstag des Osterfelder Stadtfestes sollen die ehrenamtlichen Veranstalter der dreitägigen Feier mit mehreren Tausenden Gästen mit deutlich weniger Stellfläche auskommen. Der zentrale Marktplatz fällt für das 30. Stadtfest weg, weil dort ab Ende Juni eine Tiefgarage gebaut wird. Entmutigen lassen sich die Veranstalter aus Bürgerschaft und Gewerbe davon aber nicht: Statt abzusagen, planen sie unter Hochdruck aufwändig um.

Der Marktplatz wurde als größte freie Fläche beim Stadtfest bisher für Bühne, Zelte, Sitzflächen und Getränkestände genutzt. Weitere Aktionen finden in umliegeden Straßen statt. Die Marktplatz-Bühne soll nun an der Gilden-, Ecke Bottroper Straße stehen. Das Karussell wird verlagert, Stände werden in der Fußgängerzone gebündelt. Nicht von den Umplanungen betroffen sind die Vereinsstände rund um die Pankratiuskirche.

Feuerwehr und Stadt halfen

„Das Stadtfest ist anders als sonst“, sagt Marita Wolter vom Organisationsteam, „aber wir feiern es als echtes Geburtstagsfest“. Es bei so einem Anlass ausfallen zu lassen, wäre traurig gewesen, ergänzt Hans-Georg Gosda. „Feuerwehr und Verwaltung waren sehr kooperativ, was uns geholfen hat.“

Am Marktplatz errichtet der Oberhausener Bauunternehmer Werner de Witt ein Mehrfamilienhaus mit Mietwohnungen und einer Tiefgarage unter dem Marktplatz. Die Baustelle hatte das Stadtfest schon vor zwei Jahren begleitet – wegen rechtlicher Auseinandersetzungen verzögerte sie sich. Seit 2014 wird nun in drei Schritten an dem Neubau gearbeitet, aktuell entsteht der zweite Rohbau.

Erst wenn dieser fertig und der Baustellenkran verschwunden sei, könne er den Marktplatz aufreißen und mit dem der Tiefgarage beginnen, sagt de Witt. „Selbst bei einer normalen Bauzeit wären wir erst eine Woche vor dem Stadtfest fertig.“ Verzögerungen seien bei dem Garagenbau aber etwa wegen des Grundwasserspiegels unter dem Marktplatz nicht auszuschließen.

Wichtiges Projekt

Unberührt lässt ihn die Diskussion ums Stadtfest indes nicht: „Wir leben in und auch von Osterfeld, natürlich haben wir ein Interesse daran, dass das Stadtfest auch stattfindet.“ Auch deshalb sei ihm die frühzeitige Umplanung lieber, sagt de Witt. „Besser so als dass wir kurzfristig sagen müssen, dass der Marktplatz doch nicht fertig wird.“

Die Politik gibt sich diplomatisch. „Das Neubauprojekt am Osterfelder Marktplatz ist ein wichtiges für Osterfeld“, sagt Bezirksbürgermeister Thomas Krey (SPD). Dennoch sei es schade, dass Baustelle und Stadtfest aufeinander treffen.