Erster „FairTeiler“ geplant, um Lebensmittel vor der Mülltonne zu retten. Um Mithilfe der Betriebe wird gebeten.

Wer kennt das nicht? Mit hungrigem Magen einkaufen gehen und schon ist der Kühlschrank bis oben hin voll. Doch isst man auch wirklich alles? Was ist, wenn die Augen doch größer waren als der Magen oder man spontan wegfährt und so das Essen liegen bleibt? Sogenannte „Foodsaver“, die Lebensmittelretter, nehmen sich in Gruppen diesem überschüssigen Nahrungsmitteln an. Nun gibt es auch in Oberhausen erste Bestrebungen ein Foodsharing-Netzwerk zu etablieren und so Lebensmittel vor der Mülltonne zu retten.

In sogenannten „FairTeilern“, öffentlich zugänglichen Regalen und Kühlschränken, sollen in Zukunft die überschüssigen Lebensmittel zur Abholung bereit gestellt werden können. Doch die Planung steckt noch in den Kinderschuhen.

Foodsharing schützt die Ressourcen

Petra Füten ist Foodsharing-Botschafterin für Oberhausen und an diesem Projekt beteiligt. Eigentlich kommt sie aus Duisburg, doch nachdem in Oberhausen der Wunsch nach einem Foodsharing-Netzwerk gewachsen ist, macht sie sich auch dort dafür stark. Vor allem ist es für sie wichtig, Betriebe von dem Projekt zu überzeugen, damit diese überschüssige Lebensmittel zur Verfügung stellen. Zwei Betriebe konnte sie bereits für eine Kooperation gewinnen, doch nicht alle wollen damit an die Öffentlichkeit.

Dabei ist Foodsharing eine gute Sache und schont den eigenen Geldbeutel. „Ich bekomme fast alles. Manchmal mangelt es jedoch an den Milchprodukten. Auch Öl muss man in der Regel kaufen, das gibt es eher selten bei den Betrieben“, verrät Petra Füten. Eine weitere Schwierigkeit ist für sie die Urlaubszeit. „Manchmal holen wir auch Lebensmittel auf den Märkten ab, aber dann sind in der Urlaubszeit manche Betriebe nicht da. Uns ist auch schon einmal einer abgesprungen.“

So funktioniert Foodsharing

Auf der Internet-Plattform foodsharing.de können Nutzer virtuelle Essenskörbe erstellen, die für andere Nutzer sichtbar sind und kostenlos abgeholt werden können.

In den sogenannten „FairTeilern“ können Lebensmittel in Regalen abgelegt werden. Viele Städte besitzen bereits welche.

Weitere Informationen zum Thema Foodsharing finden Sie im Internet unter https://foodsharing.de

Auf der Suche nach Standorten

Unterstützung erhält sie dabei von Andrea-Cora Walther, Mitglied der Bürgerliste Oberhausen im Stadtrat. Sie fungiert vor allem als Netzwerkerin und hält die Augen nach neuen Standorten innerhalb Oberhausens offen. Das ist manchmal nicht so einfach, da manche Läden nicht den Platz für die Unterbringung von Lebensmitteln bieten.

Dennoch geben Andrea-Cora Walther und Petra Füten nicht auf. Füten will die Oberhausener für das Foodsharing gewinnen und zeigt sich kämpferisch. „Wir wollen das öffentlich machen und ein Bewusstsein dafür schaffen, was alles im Müll landet.“ Bereits jetzt ist eine Veranstaltung zu dem Thema am 11. August im Gdanska, Altmarkt 3, geplant.

Den Anstoß zum Foodsharing gab der Dokumentarfilm „Taste the waste“, der im Jahr 2011 erschienen ist. Er zeigte auf erschütternde Art, wie die Deutschen mit Lebensmitteln umgehen. Bis zu 20 Millionen Tonnen verschwinden jährlich in Mülltonnen.