Oberhausen. . Zahl und Standortfragen sind noch unklar. Kooperation mit Essen und Mülheim. Oberhausen erhielt Zuschüsse vom Land Nordrhein-Westfalen.

Seit geraumer Zeit plant Oberhausen die Installation von Sirenen als Warnsystem für den Katastrophenfall. Vor 2016 ist jedoch nicht mit konkreten Plänen zu rechnen, sagt Oberhausens Feuerwehr-Chef Wolfgang Tingler.

In einigen Nachbarstädten werden hingegen schon bald bei Großbränden oder anderen Unglücken die Bewohner mit auf- und abschwellenden Sirenentönen gewarnt. Sirenen, den 1990er Jahren von allen Dächern abmontiert, werden nun wieder installiert.

Schon 2014 hieß es auch in Oberhausen, dass in Kooperation mit Mülheim und Essen geprüft werde, welches System in Frage käme. Wolfgang Tingler jetzt: „Die drei MEO-Städte wollen ein Ingenieurbüro beauftragen, das ein Beschallungskonzept erarbeiten soll. Dabei soll der Bedarf an Sirenenanlagen, deren Art und Standorte ermittelt werden.“

Kein deutschlandweit einheitliches Signal

Bei Hochwasser und Schadstoffwolken

Als eine zusätzliche Möglichkeit, um die Bevölkerung vor Unglücken und Katastrophen zu warnen, wird seit dem 8. Juni 2015 die Warn-App „Nina“ (Notfall-Information und -Nachrichten) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) eingesetzt.

Sie warnt deutschlandweit und – wenn gewünscht – standortbezogen vor Gefahren wie Hochwasser und anderen Großschadenslagen. „Nina“ bietet zudem noch Notfalltipps.

Zurzeit werde die Leitstelle der Feuerwehr Oberhausen an das Modulare Warn-System „MoWaS“ angebunden, um auch lokal Warnungen zum Beispiel vor Schadstoffwolken ausgeben zu können, sagt Feuerwehr-Chef Wolfgang Tingler. Er hält „Nina“ für einen weiteren wichtigen Kanal für die Warnung der Bevölkerung: „Es ist jedoch nur ein ergänzendes Medium und ersetzt kein bisheriges Warnmedium wie Sirenen, Rundfunk und Fernsehen.“

Die Stadt Oberhausen hat dafür vom Land NRW eine Zuwendung von rund 77.000 Euro erhalten. Das Geld muss bis zum 31. Dezember 2015 eingesetzt werden, aber: „Da nicht alle Gemeinden dies schaffen, hat die Landesregierung bereits eine Fristverlängerung signalisiert.“ Diese wird auch Oberhausen in Anspruch nehmen müssen.

Während Essen mit 51 Sirenen bereits den Bedarf an Warnanlagen dieser Art ermittelt hat, steht die Anzahl der Sirenenanlagen für Oberhausen noch nicht fest.

In früheren Jahren wusste nahezu jeder, was es hieß, wenn die Sirenen jaulten. Heute ist dies weitgehend unbekannt. Und: „Bundeseinheitliche Sirenensignale gibt es seit dem Abbau des alten Zivilschutz-Sirenennetzes nicht mehr. Das ist Sache der Katastrophenschutzbehörden der Länder – in der Regel sind das die Kreise und kreisfreien Städte“, erklärt Tingler. Nur für die Alarmierung der Feuerwehren gebe es ein bundesweites Signal, ein „zweimal unterbrochener Dauerton von einer Minute“.

Umfassende Öffentlichkeitsarbeit

Hört die Bevölkerung einen „einminütigen auf- und abschwellenden Heulton“, droht Gefahr: „Dann gilt: Rundfunkgerät einschalten und auf Durchsagen achten“, erklärt Wolfgang Tingler. Ist die Gefahr gebannt, erklingt ein Dauerton – ebenfalls eine Minute lang. Werden Sirenen in Oberhausen wieder aktiviert, wird es im Vorfeld eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit geben, um über alles Wichtige zu informieren.