Oberhausen.. Vor einem Jahr erkundeten 370 junge Leute aus 17 Ländern Oberhausen. Nun reisen die Gastgeber von einst in Länder wie China, Chile oder Rumänien.

Es ist das schönste Zeichen für Verständigung: Bunte Luftballons, die in den Himmel steigen, auf die Reise geschickt von Jugendlichen aus unterschiedlichen Ländern. Dieses Bild gab es zum Jugendaustausch Multi viele Male auf dem hiesigen Altmarkt — und vor wenigen Tagen nun auch in Bacau in Rumänien.

Sommerferien, Reisezeit: Im vergangenen Jahr begrüßten die Oberhausener Jugendliche aus 17 Ländern. Nun reisen die Gastgeber in die Länder ihrer damaligen Gäste.

Einblicke in ferne Kulturen

Im Schnitt 15 junge Leute sind in Ländern wie der Türkei, Rumänien oder Baschkortostan unterwegs. Sie reisen gemeinsam mit den Multi-Betreuern und erhalten von den ortskundigen Freunden Einsichten in das Gastland aus einem echten Insider-Blickwinkel.

Bei Wolfgang Heitzer, Koordinator der Multi bei der Stadt Oberhausen, laufen alle Drähte zusammen. Drei Gruppen sind schon unterwegs. Am Freitag starten junge Menschen zum ersten Mal nach Chile. Eine Premiere. Besondere Planungen sind immer erforderlich. „Beim Beantragen eines Visums kann schon mal der eine oder andere Gang mehr erforderlich sein“, weiß der erfahrene Planer. Bisher habe aber immer alles funktioniert.

Eigene Betreuer reisen mit

Viel Spaß vor Ort, der kein Selbstläufer ist: Die Oberhausener Multi-Betreuer und Länderleiter halten den Kontakt zur Heimat, helfen die Verpflegung zu organisieren und sind erste Ansprechpartner.

Probleme können freilich nicht ausgeschlossen werden: In Mersin, der Oberhausener Partnerstadt in der Türkei, machten kürzlich unter den Multis Magen-Darm-Probleme die Runde. Das drückte verständlicherweise auf die Stimmungslage, mittlerweile geht es deutlich besser. Die Laune ist zurück.

Überraschendes zu sehen gibt es vor allem in Ländern, die einem nicht sofort bei einer Sommereise in den Sinn kommen: In Baschkortostan, gelegen im Osten des europäischen Teil Russlands, erkunden die Multis die Natur. „Flüsse, Berge, Seen, das sind Eindrücke, von denen die Teilnehmer zehren.“

Reise in die Ukraine wurde abgesagt

In Rumänien gibt es ein Multi-Programm, das an die Aktionen in Oberhausen erinnert: mit einem Multi-Pass, Stadtspielen und gemeinsamen Festen. Während dort die Multi bereits in der kommenden Woche wieder endet, steht für andere die spannende Reise erst noch bevor. So reisen die jungen Leute im Oktober auch nach Israel.

Die Reise in die Ukraine wurde aufgrund der politischen Lage kurzerhand umgedreht: Die Ukrainer reisen vom 2. bis 12. Oktober, das sind die Herbstferien, zur „kleinen Multi“ nach Oberhausen. Hierzu können sich interessierte Oberhausener mit Kindern melden, die als Gastfamilie junge Leute aus der Ukraine für diese Zeit aufnehmen wollen. Infos: www.multi.online.de.