Oberhausen.. Zwei Wochen lang weilten 150 Jugendliche aus 17 Ländern in Oberhausen – beim größten kommunalen deutschen Jugendaustausch Multi zogen jetzt die ausländischen Gäste Bilanz.

Mit Verlaub: So bunt war der Ratssaal noch nie. Gesichter aus 14 Nationen blicken aus dem Halbrund. Sie gehören Teilnehmern und Betreuern der Jugendbegegnung Multi. Da, wo sonst die Politiker Debatten führen, standen am gestrigen Donnerstag die Multis im Mittelpunkt. Fast zwei Wochen sind sie jetzt in Oberhausen. Zeit, für eine Bilanz. Die zogen aber nicht die Organisatoren, sondern die Teilnehmer selbst.

Multi-Chef Wolfgang Heitzer konnte sich schnell entspannen: Das Lob für die tolle „typisch deutsche“ Organisation, die Dankbarkeit für die Gastfreundschaft und Freundlichkeit nahm kein Ende.

Deutsche haben wohl Humor

„Es war absolut perfekt“, sagt Haluk Seckin, Leiter der türkischen Delegation. „Jedes Mal lerne ich hier etwas Neues über Organisation“, sagt Ronen Shalom, stellvertretender Schulleiter aus Israel, und liefert einen charmanten Versprecher: „Wolfgang und sein Team arbeiten 27 Stunden, sorry, 24 Stunden, sieben Tage die Woche.“ Besser kann man den persönlichen Einsatz des Teams kaum würdigen.

Andere Eigenschaften, die den Deutschen nachgesagt werden, konnte Oberhausen aber erfolgreich entkräften. „In der Ukraine gibt es das Vorurteil, Deutsche hätten keinen Humor, seien steif“, sagt Angelina Savishchenko, „wenn ich nach Hause komme, erzähle ich allen, was für tolle und lustige Leute die Deutschen sind.“

Jugendliche wollen Frieden

Viele der Teilnehmer wollen weiter über soziale Netzwerke verbunden bleiben. „Ich habe so viele neue Facebook-Freunde. Wir bleiben in Kontakt und im nächsten Jahr sind sie meine Gäste“, sagt Liya Khammmatova aus Baschkortostan. „Die Multi ist erst der Anfang“, weiß Shalom. Englische Freunde, die er über die Multi kennengelernt hat, waren sogar Gäste auf der Hochzeit seiner Tochter.

„Es ist toll, Leute kennenzulernen, die anders denken als die Menschen in meinem Land“, sagt Bar Yael aus Israel. „Mir war es wichtig, gerade in dieser schweren Zeit zu zeigen, dass jugendliche Frieden wollen – bei der Multi haben wir das mit den Luftballons ausgedrückt“, sagt Savishchenko.

Was die Multis mitnehmen in ihre Heimat? Bircan Kumru, Leiterin der türkischen Gruppe, eine einfache Frage: „Freundschaft.“