Oberhausen. . Am 1. Juli soll das neue Stadtteilbüro in Oberhausen-Sterkrade für Bürger und Akteure eröffnet werden. Experten aus dem Rheinland sollen es mit frischem Blick aufs Zentrum führen.
Die Aufgaben türmen sich auf dem Schreibtisch, lange bevor dieser überhaupt aufgebaut ist: Das neue Stadtteilmanagement-Team für Sterkrade soll ein offenes Ohr für Bürger und Kaufleute haben, Besitzern ungepflegter Immobilien auf die Finger klopfen, neue Investoren und Gewerbetreibende gewinnen, beim Beleben der Fußgängerzone kräftig helfen. Kein leichter Job – nach Informationen aus der Sterkrader Politik sollen ihn Experten aus Köln übernehmen.
Die Kölner Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH hat offenbar die Stelle des Sterkrader Stadtteilmanagements ergattert. EU-weit wurde der Auftrag mit einem Volumen von bis zu einer halben Million Euro ausgeschrieben. Das Büro Jansen soll zunächst einen einjährigen Vertrag mit Aussicht auf dreijährige Verlängerung erhalten haben. Bestätigen wollen das zunächst weder Verantwortliche aus dem Rathaus noch aus dem Jansen-Team aufgrund rechtlicher Fristen.
Büro schickt wohl eine Frau
Im Stadtteil wird derweil gemunkelt, dass das Kölner Büro wohl besonders mit seiner Erfahrung beeindruckt haben soll: Allein in den vergangenen fünf Jahren hat das Jansen-Team mehr als ein Dutzend ähnliche Managementaufgaben in Stadtteilen und Quartieren übernommen.
Nach Sterkrade schicken die Kölner wohl eine Frau: Die neue Kümmererin soll das neue Stadtteilbüro führen, das am 1. Juli an der Gartenstraße eröffnet wird. Unterstützt wird sie nach Informationen dieser Zeitung von bis zu zwei Mitarbeitern. Finanziert wird das seit Jahren von den Sterkrader Kaufleuten geforderte Stadtteilbüro aus Landesmitteln: Die Stadt hat sich um Fördermittel in Höhe von 5,6 Millionen Euro beworben, um Sterkrade aufzupeppen.
„Für uns ist dies eine Chance, Sterkrade nach vorne zu bringen“, sagt Hubert Cordes (SPD). Wichtig sei, dass alle, die in Sterkrade wohnen, arbeiten und Besitz haben, auch an einem Strang ziehen.
Dass die neuen Kümmerer nicht aus Oberhausen kommen, halten manche Beobachter sogar für einen Vorteil: Jemand von außen komme mit frischem Blick auf Sterkrade, heißt es. „Der Manager muss kein in Wolle gestrickter Oberhausener sein“, sagt Manfred Flore (SPD). Der Kümmerer müsse aber in Sterkrade präsent sein.
Holger Ingendoh (CDU) bedauert zwar, dass die Sterkrader Manager anders als die City-Manager in Alt-Oberhausen nicht bei der Stadt angestellt seien. „Wir sind aber froh, dass es in Sterkrade nun endlich losgeht. Wir setzen große Hoffnung in das Stadtteilbüro.“