Auf großen Anklang traf bei den Besuchern des WAZ-Lesercafés die Idee der neuen Oberhausener Stadtregierung, einen Stadtteilmanager für Osterfeld zu bestimmen. Dieser Kümmerer soll die Probleme in Osterfeld direkter anpacken als das bisher möglich war. Im Osterfelder Bistro „Jederman“, wo unsere Redaktion zweimal im Monat freitags vor Ort ist, listeten die Besucher gleich eine ganze Reihe von dringend zu bewältigenden Aufgaben auf.
Seit Jahren leerstehende Ladenlokale und marode Häuser fallen Günter Faets zuerst für den von SPD, Grünen und FDP geforderten Kümmerer ein: „Das Schuhhaus oder das ehemalige Kaufhaus an der Bergstraße stehen beide seit langer Zeit leer. Da muss sich ‘was tun.“ Überhaupt müsse mehr Leben in die Innenstadt gebracht werden, findet Wolfgang Frei: „Hier fehlen Cafés, Bekleidungsgeschäfte“, der Branchenmix müsse angepackt werden. Dorothée Mehnert meint, die Sauberkeit in Osterfeld gehöre ganz oben auf die Agenda. „In unserem Viertel habe ich schon selbst Müllbeutel gekauft. Abends trommele ich Kinder der Nachbarschaft zusammen, dann räumen wir auf.“
Dass sich ein direkter Ansprechpartner im Stadtteil bewährt, davon kann Erich Dehorn berichten. Der Liricher wohnt neben dem ehemaligen Stadtteilbüro, das für einige Jahre an der Wilmsstraße für Bürgerbeschwerden, Geschäftsleute oder Immobilieneigentümer offen stand. Ein Bekannter sei dort gewesen, weil er an dem Förderprogramm zur Sanierung von Hausfassaden teilnehmen wollte, sagt Dehorn. „Sein Haus konnte er dann auch streichen.“
Manfred Lohmar lobt zwar die Idee des Stadtteilmanagers; den Sinn, für alle drei Bezirke auch jeweils einen Manager einzusetzen, bezweifelt er aber: „Viele Probleme sind stadtteilübergreifend. Reicht da nicht einer für alle drei Bezirke?“
Günter Meier merkt an, dass der Osterfelder Kümmerer aus der Stadtkasse bezahlt werde. Er meint: Statt dafür einen neuen Mitarbeiter einzustellen, sollte das Rathaus aus den eigenen Reihen einen Manager bestimmen.