Oberhausen. Zehn Jugendliche der Oberhausener Heinrich-Böll-Gesamtschule sind nach Polen gereist. Mit jungen Leuten der Partnerschule erkundeten sie Krakau – und übten sich in Völkerverständigung.

„Dziękuję bardzo, Nysa – Danke sehr, Nysa!“ Grund Danke zu sagen gibt es genug für zehn Schüler der Jahrgangsstufen elf und zwölf, die Mitte Juni einige erlebnisreiche Tage in Polen verbracht haben. Die Partnerschule der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Nysa hatte eingeladen und die Gruppe ist dieser Einladung mit Freude gefolgt. Finanziell unterstützt wurde der Austausch vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk.

Ob in der Schule, in der Stadt Nysa und beim Bürgermeister, bei Exkursionen nach Auschwitz und Krakau, in den Gastfamilien oder einfach beim gemeinsamen Verbringen der Freizeit – das abwechslungsreiche Programm hat allen Beteiligten viele Möglichkeiten geboten, sich näher kennenzulernen, zu sehen, wie der jeweils andere lebt, welche interessanten Eigenheiten er hat und ob sogar Meinungen und Ansichten geteilt werden. Langweilig wurde es für die Schüler jedenfalls zu keiner Zeit.

Treffen mit dem Landrat

Nachdem die Schule einmal erkundet war, arbeiteten die deutschen und polnischen Schüler an einer zweisprachigen Präsentation zum Thema „Unsere Region, unser Zuhause“. Beim Stadtrundgang durch Nysa mit Besichtigung des Doms und der Schatzkammer haben sie Interessantes aus der Stadtgeschichte erfahren.

Die jüngere Entwicklung der Stadt stand bei Empfängen von Landrat, Bürgermeister oder dessen Vertretern im Mittelpunkt. Dabei wurden auch die Beziehungen zwischen Polen und Deutschland gewürdigt – zu dessen Gelingen im kleineren Rahmen ja auch der seit über zehn Jahren bestehende Schüleraustausch der Heinrich-Böll-Gesamtschule und des Zespół Szkół Rolnicze Centrums beiträgt.

Die Schüler haben auch die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz besucht, wo sie sich mit den Verbrechen der NS-Zeit auseinandersetzten.

Selbstgemachte Speisen und Gegrilltes

Mit Krakau stand eine der schönsten Städte Polens auf dem Programm. Die Schüler erkundeten die Stadt sowohl während einer Stadtführung als auch auf eigene Faust und konnten sich auf diese Weise einen ersten Eindruck verschaffen.

Zum offiziellen Abschluss dieser besonderen Woche traf sich die Schülergruppe zu einer Bootsfahrt. Dabei sind selbst gemachte Speisen und Gegrilltes auf den Tisch gekommen.

Bunter Sprachmix

Bei allen Gelegenheiten konnte man sehen, wie gut die deutsch-polnische Gruppe zusammen agierte und dass sie die gemeinsame Zeit genoss. Sprachbarrieren wurden überwunden durch einen bunten Mix aus Deutsch, Englisch, Händen und Füßen – und auch Polnisch. Denn einige der Oberhausener sind der polnischen Sprache von Haus aus mächtig. Nicht zu vergessen sind die jeweils hervorragend organisierten deutschsprachigen Führungen sowie die allgegenwärtige tatkräftige Übersetzungsunterstützung der polnischen Lehrkräfte.

Alles in allem: eine rundum gelungene Woche, die Lehrern und Schülern beider Länder in positiver Erinnerung bleiben wird und an die zukünftige Besuche anknüpfen werden. Beim nächsten Mal treffen sich die Delegationen der Partnerschulen in Oberhausen.

Dana Röhl koordinierte die Reise der Oberhausener Gesamtschüler nach Polen.