Oberhausen. Theaterspielen stärkt Zusammenhalt, Selbstbewusstsein und Sprachkompetenz. Rotary Club finanziert das Projekt auch im nächsten Schuljahr.
Da staunten Mitschüler, Lehrer und Eltern über Ausdrucksstärke und Mut dieser Kinder und ihr ungeahntes Schauspieltalent. Selbst ausgedachte Szenen zum Thema Freundschaft führte die Theatergruppe der Brüder-Grimm-Grundschule gleich zweimal hintereinander in der Aula vor einem großen Publikum auf. Ein Jahr lang haben sich die Dritt- und Viertklässler unter Anleitung von Theaterpädagogin und Regisseurin Anne Bazzanella auf den großen Auftritt vorbereitet, Sozialpädagogin Claudia Gawol war als schulische Begleiterin immer dabei.
„Es ist super, wie sich diese bunte, quirlige Truppe zu einer Einheit entwickelt hat“, sagt sie. Bunt ist die Gruppe allein schon wegen der unterschiedlichen Länder, aus denen die Familien der Jungen und Mädchen kommen: „Aus den Philippinen, Ghana, Nigeria, Tschetschenien, Armenien, Marokko, der Türkei und natürlich auch aus Deutschland“, zählt Claudia Gawol die Nationen auf. Das Stück „von Kindern für Kinder, das ihre Lebenswelt trifft“, habe besonders die jungen Zuschauer sehr begeistert. „Sie haben sich in dem Stück wiedergefunden.“
„Der Rotary-Club finanziert das Projekt"
Wenn die beste Freundin das Geheimnis verrät, welchen Jungen ein Mädchen heimlich liebt, muss es Streit geben. Und doch lässt sich das Problem am Ende lösen und die Freundinnen vertragen sich wieder. Was ist überhaupt ein bester Freund? Einer, der einem die Hausaufgabe erklärt, die man nicht verstanden hat, finden die Schauspielkinder, oder einer, der schnell Hilfe holt, wenn sich jemand verletzt hat. Oder jemand, der einem Tipps gibt, was man zur Party anziehen sollte und was besser nicht.
Wer die Kinder auf der Bühne erlebte, glaubt nicht, dass es im Grunde darum ging, ihre Sprachkompetenz und ihr Selbstbewusstsein zu stärken und das Sozialverhalten zu verbessern. Dass das gelungen ist, freut die Geldgeber. „Der Rotary-Club finanziert das Projekt über drei Jahre“, verrät die Sozialpädagogin. „Wir freuen uns sehr, dass wir dadurch Theaterspielen auch im nächsten Schuljahr wieder anbieten können. Dann sollen Kinder der zweiten und dritten Schuljahre teilnehmen.“
Erfreulich: Beim Theaterspielen klappt die Inklusion. Auch Kinder mit besonderem Förderbedarf können hier schauspielerische Fähigkeiten erlernen und zeigen.