Oberhausen. . In Oberhausen startet breit aufgestellte Kooperation, um Frauen und Männer ohne Job fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Zwei Millionen Euro werden investiert.
Im Schulterschluss mit zahlreichen sozialen Einrichtungen und Organisationen will die Stadt Oberhausen Langzeitarbeitslose aus der Innenstadt und Lirich fit für einen Job machen.
Zweites Programm für junge Erwerbslose
Das Bundesprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (Biwaq) zur Förderung Arbeitsloser über 26 Jahren wird in Oberhausen durch ein zweites Programm ergänzt: „Jugend stärken im Quartier“ nennt sich das Konzept, mit dem sozial benachteiligten Jugendlichen der Übergang von der Schule in einen Beruf erleichtert werden soll. Die Fördersumme liegt bei diesem Programm bei rund 1,6 Millionen Euro. Zielgruppe sind junge Oberhausener zwischen zwölf und 26 Jahren.
Die ersten Biwaq-Maßnahmen sollen noch in diesem Monat starten.
Gesundheitskurse, Gärtnerarbeiten und besondere Hilfen für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte gehören zu dem über vier Jahre laufenden Programm, das jüngst als ungewöhnlich breit aufgestellte Kooperation gestartet ist: Neben Jobcenter, Arbeitsagentur und städtischen Wirtschaftsförderern sind die Kurbel, die Ruhrwerkstatt und das Zentrum für Ausbildung und berufliche Qualifikation (Zaq) im Boot. Zwei Millionen Euro werden in die Zukunft arbeitssuchender Menschen investiert – Oberhausen und seine Partner müssen lediglich einen zehnprozentigen Kostenanteil von 200.000 Euro stemmen.
„Bildung, Wirtschaft und Arbeit im Quartier“ heißt das Förderprogramm, das die Bundesregierung mit Geldern aus dem Europäischen Sozialfonds aufgelegt hat. Mit „Biwaq“ sollen Langzeitarbeitslose ab 26 Jahren angesprochen werden. Denn wer lange von staatlichen Transferleistungen lebe, gerate eher in Armut, sagt Sozialdezernentin Elke Münich. „Je länger jemand in einer Armutssituation ist, umso schwieriger ist es darauszukommen.“ Biwaq soll zügig helfen.
Kurse zur Selbstmotivation
Rund 400 Arbeitssuchende werden in unterschiedlichen Angeboten gefördert. Die Kurbel etwa schult Arbeitssuchende mit Zuwanderungsgeschichte in den eigenen Werkstätten und in einzubindenden Betrieben. Besonders: Mentoren aus ähnlichem Kulturkreis werden den Jobsuchenden zur Seite gestellt. „Mit ihnen können die Teilnehmer persönliche Probleme besprechen“, sagt Ulrich Klein von der Kurbel.
Zaq richtet ein neues Zentrum ein, in dem Arbeitslose besonders intensiv beraten werden sollen. Einzelgespräche oder Kurse zur Selbstmotivation sind geplant, viele offene Angebote. Einen Schwerpunkt legen die Sozialarbeiter bei den Themen Gesundheit und Ernährung, wie Uwe Beier von Zaq erklärt: „Lange Arbeitslosigkeit und Armut führen häufig zu Mangelernährung, weil Falsches gegessen wird.“ Zaq-Mitarbeiter wollen mit Teilnehmern Lebensmittel einkaufen und gemeinsam kochen. Gelerntes sollen Teilnehmer bei offenen Veranstaltungen im Stadtteil weitergeben: „Zubereitete Speisen werden an Ständen präsentiert.“