Oberhausen. Zum fünften Mal eröffnet im „In Hostel Veritas“ in Oberhausen ein Markt für Künstler. 17 Aussteller präsentieren ihre außergewöhnlichen Ideen
Wer ein ausgefallenes Mitbringsel sucht, für den dürfte der Artmarkt im „In Hostel Veritas“ ein Geheimtipp sein. „Wir wollten an einem schönen Ort kreative Leute zusammenbringen, die ihre eigene Kunst verkaufen“, erinnert sich Monique Kuhirt an die Anfänge vor zwei Jahren. Damals hatte sie die Idee dazu und setzte sie mit Hostel-Betreiberin Christina Antwerpen erstmals in die Tat um. Das Konzept kam an: Am Sonntag fand bereits der fünfte Artmarkt in Oberhausens einzigem Hostel statt.
Am Vormittag freilich waren anfangs die 17 Aussteller noch fast unter sich. Gegen Mittag gewannen dann die Besucher Oberhand. Sommerliche Temperaturen lockten die Gäste an. „Wir haben aus dem Internet von dem Markt erfahren“, berichtete Yvonne Brodam aus Essen. Eine Bekannte stellte hier aus. „Wir wollen die Künstler unterstützen“, sagte sie.
Steckdosen mit Schwinchen-Dekor
Henriette Abraham und ihr Freunde Paul Grote stellten erstmals beim Artmarkt aus. „Wir haben immer nur für uns selbst gebastelt“, berichtete die junge Frau. Aber dann hätten Freunde die Sachen so toll gefunden, dass man sie probehalber mal bei einem Online-Shop einstellte. Auch das kam an.
Ideen muss man halt haben. Paul Grote fand, dass Steckdosen Ähnlichkeiten mit Schweinenasen haben. Also stellte der gelernte Kunst-Therapeut entsprechende Steckdosen-Dekors her. Außerdem funktionierte er die nicht mehr erwünschten Glühbirnen in Öllampen um, indem er ihre elektrischen Innereien entfernte. „Sie sind jetzt weiter ,stromsparend’ verwendbar“, sagte dazu seine Freundin.
Das Angebot im hellen Hof des Hostels und seinem Eingangsbereich war vielseitig. Da gab es bedruckte Tischsets auf Lkw-Plane, garantiert wetterfest, zu sehen. Sie stellt Ute Maeuser aus Essen nach Zeichnungen ihres Großvaters her. Leonie Schülke bot bunte Taschen, „auch für Veganer geeignet“, her. Darin sind keine tierischen Produkte verarbeitet. Gleich mehrfach war Modeschmuck zu sehen. Es gab aber auch Handtuchhaken, die mit Fotos hinterlegt sind, oder Uhren auf einer alten Schallplatte mitsamt Plattenhülle.
Der Artmarkt würde nicht zum Hostel von Christina Antwerpen passen, wenn er nicht auch die Weltoffenheit und Lockerheit ihrer Herberge für Rucksacktouristen widerspiegeln würde. Antwerpen ist mit allen Gästen per Du. Vor 13 Jahren eröffnete sie das Hostel nach australischem Vorbild im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Zeche Oberhausen. Es zieht bis heute Touristen in die Stadt, die keinen Hotel-Komfort suchen.
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Seit 2011 beherbergt das „In Hostel Veritas“ auch ein Künstler-Atelier. Pamela Fröhlich, Jana Januschewski-Moze und Monique Kuhirt sind hier zu Hause.